Sozialarbeiter für die Grundschule
Ab September hilft ein Experte Kindern, die es nicht leicht haben im Leben
Affing An die Affinger Grundschule kommt ein Jugendsozialarbeiter. Der Gemeinderat zeigte sich am Dienstag aufgeschlossen und stimmte zu, dass eine Fachkraft ab September Kinder unterstützt, deren Leben „nicht ganz einfach ist“, wie sich Bürgermeister Markus Winklhofer ausdrückte. Denn es zeigt sich immer mehr: Auch in Affing gibt es keine heile Welt.
Matthias Matuschka koordiniert die Jugendsozialarbeit an den Landkreisschulen. An 17 von ihnen gibt es sie bereits, darunter sind zwei Meringer, drei Friedberger und die zwei Aichacher Grundschulen. Bedarf haben Fachleute nun auch für Pöttmes, Kissing und Affing ermittelt. Dabei geht es um Faktoren wie Schülerzahl, der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund, Scheidungskinder oder Schulverweigerer. Es gebe leider viele Kinder, die Unterstützungsbedarf hätten, sagte Matuschka im Gemeinderat. In Affing werde eine halbe Stelle benötigt. Der Sozialarbeiter sei dann 19,4 Stunden wöchentlich vor Ort. Ein Büro für ihn ist vorhanden. Wie Schulleiter Karsten Weigl erklärte, wird das Elternsprechzimmer dafür zur Verfügung gestellt. Die Sprechstunden finden dann eben in den Klassenräumen statt.
Bezahlen müssen die Affinger den Sozialarbeiter nicht allein. Der Freistaat und der Landkreis tragen jeweils etwa ein Drittel, die Gemeinde ein weiteres. Affing muss mit rund 9050 Euro pro Jahr rechnen. Die Gemeinderäte zeigten sich interessiert und stellten sachliche Fragen. Dabei vergewisserten sie sich auch, dass es jährlich möglich wäre, aus diesem Angebot wieder auszusteigen. Carlos Waldmann fasste am Ende zusammen: Das sollten der Gemeinde „unsere Kinder“wert sein. Mit einer Gegenstimme (Paul Moll) stimmte der Gemeinderat zu. Winklhofer war sehr zufrieden, dass sich Affing „diesem Erfolgsmodell“anschließt. Je jünger die Kinder seien, umso eher gebe es die Möglichkeit, vorbeugend einzugreifen. Er sei froh um jedes Kind, das seinen Lebensweg seelisch gesund machen könne, betonte der Gemeindechef.