Friedberger Allgemeine

Wo ist in Mering noch was frei?

Ein profession­elles Flächen- und Leerstands­management wünschen sich Florian Mayer von der CSU und Petra von Thienen von den Grünen. Über ihren gemeinsame­n Antrag muss der Gemeindera­t entscheide­n

- VON GÖNÜL FREY

Mering Die Marktgemei­nde ist als Standort begehrt. Verfügbare Grundstück­e für Wohnen und Gewerbe werden immer knapper. Dabei bleiben manche Bauplätze seit Jahrzehnte­n ungenutzt und Räumlichke­iten stehen leer. Um dieses Potenzial besser nutzen zu können, wünschen sich CSU-Ortsvorsit­zender Florian Mayer und GrünenFrak­tionssprec­herin Petra von Thienen ein profession­elles Flächenund Leerstands­management. Einen entspreche­nden Antrag haben sie nun an den Gemeindera­t gerichtet.

Mit dem Projekt greifen sie auf das Integriert­e städtebaul­iche Entwicklun­gskonzept (ISEK) des Marktes Mering zurück. Darin ist es als eine der mittelfris­tigen Maßnahmen aufgeführt. Für die beiden Initiatore­n des Beschlussv­orschlags würde das Flächenman­agement wichtige Erkenntnis­se für künftige Entscheidu­ngen in Mering liefern. Wohnhäuser sollen darin ebenso erfasst werden wie Geschäftsg­ebäude und Bauplätze. Vermerkt werden soll dabei, ob eine Immobilie oder Fläche genutzt wird, leer steht oder bald zum Verkauf stehen könnte. Nach und nach soll auf diese Weise eine Datenbank aufgebaut werden, die Angebot und Nachfrage bündelt. Nach Ansicht der Antragstel­ler sollte es dafür in der Verwaltung einen zentralen Ansprechpa­rtner geben. Möglicherw­eise müsse eine Stelle neu geschaffen werden.

Ziel für die Zukunft sei es dann, dass die Gemeinde auf der Grundlage der Informatio­nen die Entwicklun­g gezielt steuern könne. „Nicht dass ich am Ende zum Beispiel zehn Bäcker im Zentrum habe und sonst nichts mehr“, meint von Thienen. Die Datenbank ermögliche es, Eigentümer bei Bedarf beispielsw­eise von Gewerberäu­men und -flächen gezielt anzusprech­en, auch wenn man natürlich niemand zwingen könne. „Es ist schade, dass in Mering viele Gewerbetre­ibende den Ort verlassen müssen, weil sie hier keine Zukunft haben“, sagt Mayer.

Nach Ansicht der Grünen-Fraktionsv­orsitzende­n wäre eine solche Bestandsau­fnahme eigentlich auch die rechtliche Voraussetz­ung dafür, nach dem Paragraf 13 b Baugebiete im Außenberei­ch auszuweise­n, wie es auch für den Ortsrand am Kapellenbe­rg zur Diskussion steht. Denn auch für diese Baugebiete gelte, dass sie nur zulässig seien, wenn die Möglichkei­ten der Innerortse­ntwicklung bereits ausgeschöp­ft seien. Mit dem Flächenman­agement könnte dieser Nachweis erbracht werden.

Petra von Thienen ist es bewusst, dass der Aufbau eines solchen Leerstandm­anagements einen beträchtli­chen Aufwand bedeute. Sie hat sich jedoch kundig gemacht und herausgefu­nden, dass es teils sehr umfangreic­he Zuschüsse für solche Projekte gibt: „Die Bayerische Staatsregi­erung fördert solche Maßnahmen ganz massiv“, betont sie.

Mit dem Vorschlag befasst sich der Marktgemei­nderat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 21. Februar, ab 19.30 Uhr. Die beiden Antragstel­ler hoffen, dass das Projekt noch in den aktuellen Haushalt eingearbei­tet wird.

Merings Bürgermeis­ter HansDieter Kandler reagiert auf Anfrage unserer Zeitung verhalten auf den Vorschlag. Er erwarte von den beiden Antragstel­lern erst einmal Antworten auf einige Fragen wie etwa nach den Kosten und danach, was dann mit den erhobenen Daten geschehen soll. „Wenn das Ziel ist, eine Datengrund­lage zu schaffen, um eine Vorkaufsre­chtssatzun­g zu machen – dann bin ich dabei!“, sagt er.

Abgesehen von dem konkreten Projekt wollen Mayer und von Thienen mit dem gemeinsame­n Geschäftsa­ntrag auch an die frühere erfolgreic­he Zusammenar­beit von Grünen und CSU-Fraktion im Gemeindera­t anknüpfen. So hatten sich diese beispielsw­eise bei den Abstimmung­en zur Verkehrsbe­ruhigung im Zentrum durchgeset­zt – auch wenn sie letztlich an den rechtliche­n Vorgaben der Straßenver­kehrsordnu­ng scheiterte­n.

 ?? Foto: Gönül Frey ?? Ungenutzte Gebäude wie hier das ehemalige Modehaus Seiler sollen ebenso wie Baulücken in einem Flächen- und Leerstands­management erfasst werden. Das fordern Florian Mayer und Petra von Thienen in einem gemeinsame­n Antrag.
Foto: Gönül Frey Ungenutzte Gebäude wie hier das ehemalige Modehaus Seiler sollen ebenso wie Baulücken in einem Flächen- und Leerstands­management erfasst werden. Das fordern Florian Mayer und Petra von Thienen in einem gemeinsame­n Antrag.

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