Kabarett: Frau und Mann – wie passen die zusammen?
Mundartdichterin Johanna Hofbauer beantwortet diese Frage in Schmiechen-Unterbergen
Schmiechen-Unterbergen Es gab viel zu lachen beim Kaffeekränzle des Obst- und Gartenbauvereins Schmiechen-Unterbergen. Die Kabarettistin und Mundartdichterin Johanna Hofbauer feuerte in der Schmiechachhalle eine Pointe nach der anderen ab. Gekommen waren überwiegend Frauen, aber das war der Allgäuerin ganz recht. In ihrem Programm „Frau und Mann, wia passt des zam?“kommen die Männer nicht immer gut weg, und Frauen können darüber mehr lachen.
Wie passen Frau und Mann nun zusammen? „Gar nicht! Das weiß doch jeder!“In einer Wahnsinnsredegeschwindigkeit spielt sie Szenen, erzählt sie Geschichten oder liest sie Gedichte mitten aus dem Leben, das so manches Fettnäpfchen bereit hält. Und sie steht mitten im Leben: Sie ist mit fünf Geschwistern aufgewachsen, ist verheiratet und Mutter von sechs erwachsenen Kindern. Johanna Hofbauer schreckt nichts mehr. Sie redet und redet mit viel Humor und auch Selbstironie. Ihr Mann ist neuerdings Rentner. Und was tut er? Er „optimiert“den von seiner Frau seit Jahrzehnten gut geführten Haushalt. Diese meint, er könnte den Rasen mähen. Doch er läuft durch den Garten und denkt nach. Sie fragt: „Suchst du den Rasenmäher?“Er: „Nein, ich suche die Motivation.“Sie: „Ich koche doch auch ohne Motivation.“Er: „Das schmeckt man.“Hinter dem Rasenmäher herlaufen? Sonst noch was. Er kauft sich lieber einen Rasenroboter und schaut diesem bei der Arbeit zu, von der Terrasse aus mit einem kühlen Bier. Aus Rache bestellt sie sich eben einen Thermomix. Alles Begebenheiten aus dem täglichen Leben, in denen sich so mancher wiedererkennt.
Und so kommt sie auch an der neuesten Errungenschaft nicht vorbei: „Als ich noch ein Kind war, gab es nur in einem Haus im Dorf ein Telefon und das war ein schwarzes Ungetüm mit einer Telefongabel, einem schweren Hörer, Wählscheibe und langem Kabel. Das hätte gar keinen Platz in der Hosentasche gehabt wie das ,Schupftelefon‘, das heutige Smartphone.“Ein Telefon ohne Schnur, damals undenkbar. Und, wie wird das in weiteren 30 Jahren aussehen? „Haben wir dann alle einen Chip im Hirn?“
Das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus, als die Kabarettistin von Fahrten in den Urlaub nach Italien erzählt. Sieben Personen, darunter fünf Kinder auf dem Rücksitz in einem VW Käfer „blutseng“, ohne Kopfstützen, ohne Sicherheitsgurte, ohne Kindersitze, ohne funktionierende Blinker. Kaum zu glauben, aber: „Wir haben das überlebt!“Oder ihr Besuch im Hallenbad, der sich ganz anders gestaltet, als sie sich das gedacht hat. Es geht Schlag auf Schlag, Hofbauer haut eine Pointe nach der anderen raus. Das begeisterte Publikum brauchte eine Pause, bevor die Schmiechener Garde auftrat.