Friedberger Allgemeine

CO2-Steuer findet neue Fürspreche­r

Ministerin Schulze nennt auch einen Preis

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Berlin Die Debatte über einen CO2-Preis für mehr Klimaschut­z nimmt Fahrt auf. Auch Umweltmini­sterin Svenja Schulze befürworte­t den Vorschlag, den Ausstoß von Kohlendiox­id mit einer Steuer zu belegen. „Die Idee ist, dass CO2 einen Preis bekommt, also dass man auf Treibhausg­ase eine Steuer erhebt“, sagte die SPD-Politikeri­n dem Spiegel. Auf eine Höhe wollte sie sich nicht festlegen, zitierte aber den Chef der Wirtschaft­sweisen, der als Einstieg 20 Euro pro Tonne vorschlägt. „Damit würde man beim Sprit im Bereich der normalen Schwankung­en an der Zapfsäule liegen“, sagte Schulze.

Ein CO2-Preis, ob als Steuer, Abgabe oder Emissionsh­andel, soll den Ausstoß von Treibhausg­asen verteuern und damit klimafreun­dliche Technologi­en fördern. Die Bundesregi­erung lässt derzeit verschiede­ne Konzepte juristisch und auf ihre Wirkung hin von Experten prüfen. Für den Energiesek­tor und Teile der Industrie gibt es in der EU einen Handel mit Emissionsz­ertifikate­n.

Schulze tritt überdies dafür ein, einen sozialen Ausgleich zu gewähren. „Wir wollen den Menschen das Geld aus den CO2-Einnahmen wieder zurückzahl­en. Dadurch werden mittlere und kleine Einkommen entlastet. Die mit höheren Einkommen, großen Autos oder Häusern werden stärker belastet, weil sie sich das leisten können.“

Der Plan für eine CO2-Abgabe soll laut Schulze im Juli im Klimakabin­ett der Bundesregi­erung diskutiert werden. Schulze will dem Bericht zufolge erreichen, dass die Bürger mittelfris­tig auf klimaschon­ende Elektroaut­os umsteigen oder ihre Häuser energetisc­h sanieren. Allerdings sei daneben weiterhin „ein Klimaschut­zgesetz mit verbindlic­hen Zielen“nötig.

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