Friedberger Allgemeine

Die Krux mit d

Die Formel von Finanzmini­ster Scholz b aus Bayern auf der Fläche. Ohne Einigung dr

- VON BERNHARD JUNGINGER

Bbju@augsburger-allgemeine.de

ei der Reform der Grundsteue­r, auf die das Bundesverf­assungsger­icht pocht, läuft der Bundesregi­erung die Zeit davon. Seit klar ist, dass das Kabinett den Gesetzentw­urf von SPD-Finanzmini­ster Olaf Scholz nicht wie geplant Ende April verabschie­den wird, scheint ein Kompromiss in endlos weite Ferne gerückt. Ein sinnvoller Ausweg könnte nun durchaus der Kompromiss sein, dass es eben gar keinen gibt. Dass nämlich jedes Bundesland künftig selbst entscheide­t, nach welchem Prinzip es die Grundsteue­r erhebt. So würde die höchst brisante Situation schnell entschärft. Denn bis Ende des Jahres muss ja dringend ein neues Modell her, sonst fällt eine der wichtigste­n kommunalen Einnahmequ­ellen ersatzlos weg. In den Kassen der gut 11 000 Gemeinden in Deutschlan­d würden auf einen Schlag rund 14 Milliarden Euro fehlen. Geld, das für Schulen, Straßen und Schwimmbäd­er dringend benötigt wird. Dass die Grundsteue­r in ihrer jetzigen Form ungerecht ist, bestreitet niemand. Ihre Berechnung basiert in den westlichen Bundesländ­ern auf Einheitswe­rten aus dem Jahr 1964, im Osten stammen die Grundlagen sogar noch aus der Hitlerzeit. Mit den Verhältnis­sen auf dem heutigen Immobilien­markt haben diese Werte nichts mehr zu tun.

Welche Rolle der Wert der Immobilie aber künftig bei der Berechnung der Grundsteue­r spielen soll, ist umstritten. Auf der einen Seite stehen die bayerische­n Christsozi­alen, die der Ansicht sind, dass der Immobilien­wert bei der Grundsteue­r ganz außen vor bleiben sollte. Nach dieser Sichtweise sollte die Grundsteue­r keine verkappte Vermögenso­der Einkommens­teuer sein, sondern ein verlässlic­h kalkulierb­ares Element der laufenden Kosten für eine Liegenscha­ft, eher vergleichb­ar mit der Fernsehgeb­ühr. Aus bayerische­r Sicht verständli­ch, denn im wohlhabend­en,

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