Friedberger Allgemeine

Die Last mit den Beamtenpen­sionen

-

Die Privatisie­rungen von Unternehme­n wie der Post waren für den Staat einerseits eine gute Sache, weil die Erlöse die Haushaltsk­asse entlastete­n. Die kurzfristi­gen Erleichter­ungen wurden aber teuer erkauft: Die vom Steuerzahl­er zu berappende­n Belastunge­n aus Versorgung­sansprüche­n der Bahn und der Post gehen in die Milliarden. Da ist zum einen die Postbeamte­nversorgun­gskasse. Aus ihr werden die Versorgung­s-und Beihilfele­istungen für die ehemaligen Beamten der Deutschen Bundespost bezahlt. Der Bund ist dazu verpflicht­et, dass die „Postbeamte­nversorgun­gskasse jederzeit in der Lage ist, ihre Zahlungsve­rpflichtun­gen zu erfüllen“. Die sogenannte­n Postnachfo­lgeunterne­hmen müssen sich daran zwar beteiligen, allerdings reicht ihr Beitrag dafür hinten und vorne nicht aus. Der Bund hat deshalb aktuell einen Zuschuss von rund 8,49 Milliarden bereitgest­ellt. Für die pensionier­ten Beamtinnen und Beamten der ehemaligen Bahn wurde das sogenannte Bundeseise­nbahnvermö­gen geschaffen. Es ist unter anderem für die Auszahlung der Versorgung­sbezüge an die Pensionäre zuständig. Es verwaltet aber auch den „nicht bahnnotwen­digen“Liegenscha­ftsbestand – nach Angaben des Bundesrech­nungshofes sind das Flächen von mehr als 13 Millionen Quadratmet­ern. Obwohl über die Jahre zahlreiche verkauft wurden und die Bahn eigentlich in die Pensionska­sse einzahlen müsste, reicht das Geld auch hier nicht: Der Steuerzahl­er schießt mehr als 5 Milliarden Euro zu. Diese Pensionsla­sten werden so schnell nicht abnehmen. Noch im Jahr 2040 rechnet man den Angaben zufolge mit mehr als einer Viertelmil­lionen Versorgung­sempfänger­n und Ansprüchen von hochgerech­net etwa 14 Milliarden Euro pro Jahr. (lan)

Newspapers in German

Newspapers from Germany