Friedberger Allgemeine

Vielleicht ein neuer Anfang

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Wer mitreden will, muss sich auskennen. Wer sich auskennen will, muss sich selbst ein Bild machen. Schon alleine deshalb ist es grundsätzl­ich zu begrüßen, wenn bayerische Politiker in der Welt unterwegs sind. Anders wäre das politische Verspreche­n, sich um die Bewältigun­g des Klimawande­ls oder um die Bekämpfung von Fluchtursa­chen zu kümmern, nicht glaubwürdi­g.

Dass Markus Söder aus seiner Äthiopienr­eise auch eine politische Show gemacht hat, kann man zwar kritisiere­n. Aber diese Kritik geht am Kern der Sache vorbei. Söder wird immer nach dem bewährten Politiker-Motto handeln: Tue Gutes und rede darüber. Entscheide­nd dabei ist, ob das, was er tut, tatsächlic­h sinnvoll und wirksam ist.

Söder hat mit der Reise in das afrikanisc­he Land ein Zeichen gesetzt. Ob es tatsächlic­h der Anfang einer neuen Afrika-Politik Bayerns ist, wird sich freilich erst in der Zukunft zeigen. Im Freistaat gibt es sowohl die Mittel als auch das Wissen, mit eigenen Projekten einen kleinen Beitrag zur wirtschaft­lichen und politische­n Entwicklun­g eines Landes wie Äthiopien zu leisten. Dazu müssen auf den ersten Schritt allerdings weitere folgen. Die Sinnhaftig­keit der Regierungs­politik kritisch zu hinterfrag­en, wäre Aufgabe der Opposition. Grünen-Fraktionsc­hef Hartmann hatte seine Teilnahme an der Reise abgesagt. Das war ein Fehler. Wer mitreden will, der sollte auch dabei gewesen sein.

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