Friedberger Allgemeine

Labbadia war das erste Opfer

Der FC Augsburg erwies sich unter Markus Weinzierl als wahrer Jobkiller unter den VfB-Trainern. Gleich drei verloren nach einer Niederlage gegen Augsburg ihr Amt

- VON ROBERT GÖTZ

Insgesamt vier Jahre (vom 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2016) arbeitete Markus Weinzierl, 44, als Cheftraine­r beim FC Augsburg. Es war seine bisher sportlich erfolgreic­hste Zeit als Bundesliga-Trainer. Nicht nur, dass es ihm gelang, den FCA als Bundesligi­st zu etablieren und einmal sogar in die Europa League zu führen. Ihm gelang auch, sagen wir mal, ein etwas skurriler Top-Wert. Er beförderte mit dem FCA gleich drei Trainer des VfB Stuttgart aus ihrem Amt. Bruno Labbadia, Armin Veh und Alexander Zorniger erlebten nach Niederlage­n gegen den FCA mit Weinzierl als Trainer den nächsten Spieltag nicht mehr. Man könnte es Ironie des Schicksals bezeichnen, dass es Weinzierl als VfBTrainer ausgerechn­et am heutigen Samstag (15.30 Uhr) in der ausverkauf­ten WWK-Arena bei einer Niederlage selbst erwischen könnte.

● Bruno Labbadia Labbadia hatte die Schwaben am 12. Dezember 2010 übernommen und vor dem Abstieg gerettet. Danach glückte zweimal die Qualifikat­ion für die Europa League. Doch der Start in die Saison 13/14 misslang mit einem aufgerüste­ten Kader. Die 1:2-Heimnieder­lage gegen den FCA am 26. August war die dritte in Folge. Null Punkte nach drei Spielen – der damalige Sportvorst­and Fredi Bobic handelte und ersetzte Labbadia durch Thomas Schneider. 987 Tage war Labbadia im Amt gewesen. Der 53-jährige Labbadia ist noch Trainer beim VfL Wolfsburg, hat aber zum Saisonende seinen Rücktritt erklärt.

● Armin Veh Der gebürtige Augsburger, mit dem der VfB 2007 die bislang letzte deutsche Meistersch­aft gewonnen hatte, war im Sommer 2014 von Frankfurt nach Stuttgart gewechselt. Nach der 0:1-Heimnieder­lage gegen den FCA am 24. November 2014 trat Veh aber von sich aus zurück. Er hatte in zwölf Spielen nur neun Punkte geholt. „Uns und mir fehlte einfach auch das notwendige Quäntchen Glück in vielen knappen Spie- len“, sagte Veh, der zur Zeit Sport-Geschäftsf­ührer beim Zweitliga-Tabellenfü­hrer 1. FC Köln ist, damals. Es folgte Huub Stevens.

● Alexander Zorniger Stevens hielt die Klasse und wurde von Zorniger, damals 48, abgelöst. Der elfte Trainer in zehn Jahren sollte das VfBSpiel revolution­ieren. Doch das klappte nicht. Die 0:4-Heimpleite gegen den „kleinen“FCA war zu viel. Den Führungstr­effer hatte Alexander Esswein erzielt, der zurzeit von Hertha BSC an den VfB ausgeliehe­n ist. Fast auf dem Tag genau ein Jahr nach dem Abgang von Veh ersetzte der VfB Zorniger durch Jürgen Kramny. Zorniger, der im

Februar bei

Bröndby Kopenhagen gefeuert wurde, war der dritte VfB-Trainer, den „Jobkiller“Weinzierl mit dem FCA auf dem Gewissen hatte. Jetzt könnte Weinzierl das gleiche Schicksal ereilen.

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Foto: Wagner 2013: Markus Weinzierl (links) vor dem Spiel mit Bruno Labbadia.
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2015 A. Zorniger
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2014 Armin Veh

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