Die Weinkellerei Bayerl stellt einen Insolvenzantrag
Wie es mit der Firma nun weitergeht. Der frühere Chef Josef Bayerl hat die Immobilie am Milchberg verkauft
Die bekannte Augsburger Weinkellerei Bayerl GmbH & Co. KG hat einen Insolvenzantrag gestellt. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wurde Rechtsanwältin Andrea Wolf von der Augsburger Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Restrukturierung bestellt. Dies hat die Kanzlei am Donnerstag mitgeteilt.
Über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen das Unternehmen zuletzt zu kämpfen hatte, berichtete unsere Redaktion bereits. Nun kommt die offizielle Bestätigung. Die Weinkellerei Bayerl, deren Anfänge auf das Jahr 1892 zurückgehen, gehört zu Augsburgs Traditionsbetrieben. Es gab viele Jahre lang zwei Verkaufsgeschäfte, eines am Milchberg und das andere in der Philippine-Welser-Straße. Das Geschäft am Milchberg ist bereits geschlossen. Weiterhin vertreibt das Unternehmen Wein und Spirituosen über einen InternetShop. Zudem stellt es Liköre und Spirituosen her. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags waren zehn Mitarbeiter beschäftigt.
Andrea Wolf und ihr Team haben erste Maßnahmen in die Wege geleitet, heißt es. „Für eine Aussage über die Zukunft der Weinkellerei Bayerl ist es jetzt noch zu früh. Wir sind intensiv auf der Suche nach einer Fortführung und haben hier schon erste interessante Gespräche geführt“, erklärt die vorläufige Insolvenzverwalterin. Die Schließung des Geschäfts am Milchberg sei bereits vor Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung von der Geschäftsführung beschlossen worden. Der Verkauf sollte auf ein Geschäft konzentriert werden. Das Geschäft in der Philippine-Welser-Straße wird weitergeführt.
Auch wenn das Unternehmen nach wie vor Bayerl heißt, ist die frühere Eigentümerfamilie komplett aus der Firma heraus. „Unser Geschäft wurde im Jahr 2013 an Alexander Manko und Rudolf Brunnhuber inklusive des Namens verkauft“, sagte am Donnerstag Josef Bayerl. Dem früheren Chef des Unternehmens gehörte die Immobilie am Milchberg, in dem die mittlerweile geschlossene Filiale sitzt. Das Anwesen am Milchberg 15, das im Norden an die Wohnanlage Mälzhof anschließt, haben die Familien Bayerl inzwischen allerdings an einen großen, international agierenden Investor aus dem Bausektor verkauft. Josef Bayerl sagt: „Voraussichtlich wird das Areal einer zentrumsnahen modernen Wohnbebauung weichen.“
Bayerl geht in einem Punkt auf die aus seiner Sicht zerrüttete Zusammenarbeit mit Manko und Brunnhaber ein: „Das Mietverhältnis der Geschäftsräume am Milchberg 15 mit der Weinkellerei wurde wegen Mietrückständen zum 31. Januar 2019 fristlos gekündigt.“