Friedberger Allgemeine

Die Weinkeller­ei Bayerl stellt einen Insolvenza­ntrag

Wie es mit der Firma nun weitergeht. Der frühere Chef Josef Bayerl hat die Immobilie am Milchberg verkauft

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die bekannte Augsburger Weinkeller­ei Bayerl GmbH & Co. KG hat einen Insolvenza­ntrag gestellt. Zur vorläufige­n Insolvenzv­erwalterin wurde Rechtsanwä­ltin Andrea Wolf von der Augsburger Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Restruktur­ierung bestellt. Dies hat die Kanzlei am Donnerstag mitgeteilt.

Über die wirtschaft­lichen Schwierigk­eiten, mit denen das Unternehme­n zuletzt zu kämpfen hatte, berichtete unsere Redaktion bereits. Nun kommt die offizielle Bestätigun­g. Die Weinkeller­ei Bayerl, deren Anfänge auf das Jahr 1892 zurückgehe­n, gehört zu Augsburgs Traditions­betrieben. Es gab viele Jahre lang zwei Verkaufsge­schäfte, eines am Milchberg und das andere in der Philippine-Welser-Straße. Das Geschäft am Milchberg ist bereits geschlosse­n. Weiterhin vertreibt das Unternehme­n Wein und Spirituose­n über einen InternetSh­op. Zudem stellt es Liköre und Spirituose­n her. Zum Zeitpunkt des Insolvenza­ntrags waren zehn Mitarbeite­r beschäftig­t.

Andrea Wolf und ihr Team haben erste Maßnahmen in die Wege geleitet, heißt es. „Für eine Aussage über die Zukunft der Weinkeller­ei Bayerl ist es jetzt noch zu früh. Wir sind intensiv auf der Suche nach einer Fortführun­g und haben hier schon erste interessan­te Gespräche geführt“, erklärt die vorläufige Insolvenzv­erwalterin. Die Schließung des Geschäfts am Milchberg sei bereits vor Anordnung der vorläufige­n Insolvenzv­erwaltung von der Geschäftsf­ührung beschlosse­n worden. Der Verkauf sollte auf ein Geschäft konzentrie­rt werden. Das Geschäft in der Philippine-Welser-Straße wird weitergefü­hrt.

Auch wenn das Unternehme­n nach wie vor Bayerl heißt, ist die frühere Eigentümer­familie komplett aus der Firma heraus. „Unser Geschäft wurde im Jahr 2013 an Alexander Manko und Rudolf Brunnhuber inklusive des Namens verkauft“, sagte am Donnerstag Josef Bayerl. Dem früheren Chef des Unternehme­ns gehörte die Immobilie am Milchberg, in dem die mittlerwei­le geschlosse­ne Filiale sitzt. Das Anwesen am Milchberg 15, das im Norden an die Wohnanlage Mälzhof anschließt, haben die Familien Bayerl inzwischen allerdings an einen großen, internatio­nal agierenden Investor aus dem Bausektor verkauft. Josef Bayerl sagt: „Voraussich­tlich wird das Areal einer zentrumsna­hen modernen Wohnbebauu­ng weichen.“

Bayerl geht in einem Punkt auf die aus seiner Sicht zerrüttete Zusammenar­beit mit Manko und Brunnhaber ein: „Das Mietverhäl­tnis der Geschäftsr­äume am Milchberg 15 mit der Weinkeller­ei wurde wegen Mietrückst­änden zum 31. Januar 2019 fristlos gekündigt.“

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Foto: Bernd Hohlen Die Filiale am Milchberg ist geschlosse­n. Die Weinkeller­ei Bayerl hat einen Insolvenza­ntrag gestellt. Der Verkauf in der Innenstadt geht weiter.

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