Fußgänger leben gefährlich
Fußgänger wussten dies längst. Sie merken doch, wie es immer enger wird. Wie häufig sie die oft schmalen Gehwege teilen müssen. Mal mit ängstlichen, mal mit rücksichtslosen Radlern. Mal mit vorbeisausenden Inlineskatern. Mal mit eilig abgestellten Autos. Und künftig wohl auch noch mit Elektroroller-Fahrern. Ein Unding!
Sie scheinen nicht mehr hineinzupassen, diese etwas langsameren Verkehrsteilnehmer, in unsere schnell wachsenden Städte. Dabei ist doch jeder mal zu Fuß unterwegs. Das fängt im Kindesalter an. Und auch der passionierteste Autofahrer muss mal ein paar Schritte gehen. Ebenso jeder Radler. Und wenn es sich nur um den Weg zum Auto oder zum Rad handelt. Da ist der stiefmütterliche Umgang mit Fußgängern doch verwunderlich.
Und sind es nicht gerade Fußgänger, die das bewirken, was Städte wollen – und brauchen: Sie beleben Orte. Fußgänger bleiben eher mal stehen und unterhalten sich. Fußgänger werfen eher einen Blick in ein Schaufenster – gehen bestenfalls gleich ins Geschäft und kaufen ein. Und mit Blick auf unsere alternde Gesellschaft darf man davon ausgehen, dass sie einfach mehr werden, die Fußgänger. Auch wenn sie dann öfter mit Rädern kommen – mit Rollatoren. Da ist es doch alarmierend, dass eine Studie des Versicherungskonzerns Allianz nun festgestellt hat, dass Fußgänger im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. Nun, für Fußgänger ist dies – leider – nichts Neues.