Mering kann sich jetzt bewähren
Schneller als vermutet hat die Regierung von Schwaben diese Woche begonnen, die AnkerDependance an der Hörmannsberger Straße in Mering zu belegen. Bis zu 150 Flüchtlinge sollen nach derzeitigem Stand dort untergebracht werden, 50 sind schon eingezogen.
Seit Bekanntwerden der Pläne lässt dieses Projekt in Mering die Emotionen hochkochen. Vielleicht ist es deswegen ganz gut, dass es nun tatsächlich losgeht. So bleibt die Frage, was diese verhältnismäßig große Asylunterkunft für den Markt Mering bedeutet, nicht mehr der Fantasie überlassen. Die teils irrationalen Ängste und Sorgen können durch reale Erfahrungen ersetzt werden. Und die Meringer müssen nicht mehr tatenlos bangen und abwarten, sie können diese Herausforderung aktiv anpacken. Die Regierung von Schwaben hat deutlich signalisiert, dass die in Mering sehr aktiven und erfolgreichen Helferkreise auch in dieser Unterkunft willkommen sind.
Dass diese Dependance nach Mering kommt, ist an übergeordneten Stellen entschieden worden. Vor Ort hatte darauf keiner Einfluss. Das ist natürlich frustrierend, doch nun gilt es, einen Umgang damit zu finden. Und das umso mehr vor dem Hintergrund, dass rechtsextreme Gruppierungen wie die „Identitären“die Einrichtung als Ansatzpunkt für ihre Aktivitäten entdeckt haben.
Die im Rathaus etablierten Parteien haben sich bereits auf einen sachlichen Umgang mit dem Thema verständigt. Dieses soll auch nicht im Wahlkampf gegeneinander ausgespielt werden. Das ist gut so.
Denn Ängste zu schüren, mag vielleicht kurzfristigen Zulauf bringen. Doch der Umgang und das Klima im Ort können darunter nur leiden. Beim Umgang mit den Flüchtlingen in der Unterkunft kann und muss sich Mering jetzt einmal mehr beweisen.