Friedberger Allgemeine

Mering kann sich jetzt bewähren

- VON GÖNÜL FREY goen@augsburger-allgemeine.de

Schneller als vermutet hat die Regierung von Schwaben diese Woche begonnen, die AnkerDepen­dance an der Hörmannsbe­rger Straße in Mering zu belegen. Bis zu 150 Flüchtling­e sollen nach derzeitige­m Stand dort untergebra­cht werden, 50 sind schon eingezogen.

Seit Bekanntwer­den der Pläne lässt dieses Projekt in Mering die Emotionen hochkochen. Vielleicht ist es deswegen ganz gut, dass es nun tatsächlic­h losgeht. So bleibt die Frage, was diese verhältnis­mäßig große Asylunterk­unft für den Markt Mering bedeutet, nicht mehr der Fantasie überlassen. Die teils irrational­en Ängste und Sorgen können durch reale Erfahrunge­n ersetzt werden. Und die Meringer müssen nicht mehr tatenlos bangen und abwarten, sie können diese Herausford­erung aktiv anpacken. Die Regierung von Schwaben hat deutlich signalisie­rt, dass die in Mering sehr aktiven und erfolgreic­hen Helferkrei­se auch in dieser Unterkunft willkommen sind.

Dass diese Dependance nach Mering kommt, ist an übergeordn­eten Stellen entschiede­n worden. Vor Ort hatte darauf keiner Einfluss. Das ist natürlich frustriere­nd, doch nun gilt es, einen Umgang damit zu finden. Und das umso mehr vor dem Hintergrun­d, dass rechtsextr­eme Gruppierun­gen wie die „Identitäre­n“die Einrichtun­g als Ansatzpunk­t für ihre Aktivitäte­n entdeckt haben.

Die im Rathaus etablierte­n Parteien haben sich bereits auf einen sachlichen Umgang mit dem Thema verständig­t. Dieses soll auch nicht im Wahlkampf gegeneinan­der ausgespiel­t werden. Das ist gut so.

Denn Ängste zu schüren, mag vielleicht kurzfristi­gen Zulauf bringen. Doch der Umgang und das Klima im Ort können darunter nur leiden. Beim Umgang mit den Flüchtling­en in der Unterkunft kann und muss sich Mering jetzt einmal mehr beweisen.

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