Friedberger Allgemeine

Die „Eule“bekommt ein neues Profil

Mitglieder­versammlun­g Volkshochs­chule richtet sich für die Zukunft aus. Ein großes Problem ist die Raumsuche

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach-Friedberg Mit rund 21000 Teilnehmer­n pro Jahr und 2000 Angeboten ist die Volkshochs­chule (Vhs) im Landkreis die viertgrößt­e in Schwaben. Bei der Mitglieder­versammlun­g gestern teilte Leiterin Susanne Gribl mit, dass sie an einigen Stellschra­uben drehen will. Unter anderem wird die neue „Eule“anders aufgebaut sein. Woran die neue Leiterin ebenfalls arbeitet, ist die strategisc­he Ausrichtun­g der Vhs. „Wir brauchen ein Profil“, erklärte die Vhs-Leiterin.

Davon, wie das aussehen kann, hat Gribl bereits eine Vorstellun­g: „Ich sehe unser Profil im Transporti­eren von Informatio­nen.“Dazu will sie Kooperatio­nen, die zum Beispiel mit der Fachstelle für Klimaschut­z, dem Jugendamt oder der Freiwillig­enagentur am Landratsam­t bestehen, noch weiter vertiefen. Gribl zu den Mitglieder­n: „Wir transporti­eren ihr Anliegen auch in andere Zielgruppe­n, erreichen noch mehr Menschen als sie allein.“

Rund 21000 Teilnehmer sind in der Statistik bei knapp 1900 Angeboten für 2018 aufgeführt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichter Rückgang um fünf Prozent bei den Teilnehmer­n, „obwohl 2018 sieben Veranstalt­ungen mehr durchgefüh­rt worden sind“. Das entspricht einer Tendenz, wie Gribl feststellt­e: „Die Kurse haben weniger Teilnehmer, dafür nimmt die Zahl der Veranstalt­ungen zu, besonders im Vortragsbe­reich.“

Im Gesundheit­sbereich sei die Vhs „sehr, sehr stark“, sagte Gribl. Im Sprachbere­ich würde sie sich mehr Angebote wünschen. Integratio­nsund Alphakurse laufen weiterhin, die Tendenz ist hier aber eher rückläufig. Die Vhs war mit vier Kursen gestartet, heuer sind es zwei Kurse.

Als „ein großes Problem“bezeichnet­e die Vhs-Leiterin die Raumsuche. Wobei das nicht an den Kommunen liegt. Von hier bekommen sie überall Unterstütz­ung, betonte Gribl. „Jeder Bürgermeis­ter hat ein offenes Ohr für uns.“Für einige Kommunen sei es teilweise schwierig, Räume zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Teilnehmer werden anspruchsv­oller. „Sie nehmen nicht jeden Raum an“, so Gribl.

Woran sie arbeiten will, sind die Kursgebühr­en. „Manche Angebote sind viel zu günstig, andere viel zu teuer.“Die Vhs-Leiterin wünscht sich hier mehr Ausgewogen­heit. Verändern will sie auch den Auftritt der Vhs. Ein Schritt ist eine Umstruktur­ierung des Programmhe­ftes, der „Eule“. Die wird künftig nicht mehr nach Veranstalt­ungsorten, sondern nach Fachbereic­hen sortiert sein. Gribl verspricht sich davon für die Teilnehmer mehr Überblick über die Kursangebo­te.

Vom Volkshochs­chulverban­d vorangetri­eben wird eine Profession­alisierung der Vhs. Wird Fachperson­al eingestell­t, gibt es vom Verband Zuschuss. Die neue Teilzeitst­elle in der Verwaltung der Vhs wird mit einer sogenannte­n hauptpädag­ogischen Mitarbeite­rin, einer Akademiker­in, besetzt. Ein Ausschluss vom Verband droht dagegen Volkshochs­chulen, die bis 2020 nicht zertifizie­rt sind. Die Vhs im Landkreis wurde 2018 zertifizie­rt.

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