Das Gute liegt so nah
Warum in die Ferne schweifen: In der Region lockt viel Sehenswertes und eine fabelhafte Gastronomie
Wer in den Ferien wegfährt, hat’s gut. Ist das so? Wenn man an kilometerlange Staus auf den Straßen, überfüllte Strände und Hotels, Gedränge in Städten und bei Sehenswürdigkeiten denkt, muss man dies verneinen. Besser hat es sicher derjenige, der sich gemütlich daheim zurücklehnen und die Ferientage immer wieder neu nach Lust und Laune verplanen kann.
Ist das Wetter heiß, kommt vielleicht eher der Baggersee – in Radersdorf, Sand oder Friedberg – sowie das Freibad in Betracht. Etwas kühlere Temperaturen laden dagegen zu einer Besichtigung oder einer Fahrradtour ein. Man kann auch beides kombinieren und Sehenswürdigkeiten der Umgebung mit dem Drahtesel ansteuern.
Zum Beispiel auf dem altbairischen Ochsenweg, auf dem seit dem ausgehenden Mittelalter jährlich bis zu 7000 ungarische Schlachtochsen nach Augsburg getrieben wurden, um als Festmahl für reichsstädtische Bürger zu enden. Die Ochsentrift endete mit der großen Zeit Augsburgs um 1800. Den Originalweg aber gibt es noch immer. Heute dient er als „Kulturspur“für Radler und bietet neben herrlichen landschaftlichen Eindrücken ganz besondere Oxenspezialitäten.
Keine Ochsentour
Start und Ziel ist der Hochablass in Augsburg. Von dort geht es über St. Afra im Felde, Friedberg, Heimatshausen, Paar, Harthausen, Malzhausen, Ziegelbach, Adelzhausen, Heretshausen bis nach Tödtenried. Die Länge der Strecke beträgt 23 Kilometer, der Weg ist zwar hügelig, aber familienfreundlich und mit der Markierung „Oxenweg“sowie Informationstafeln ausgeschildert. Einkehrmöglichkeiten gibt es nahezu in jedem Ort. Denn das gehört in jedem Fall zu solch einem Ausflug dazu. Dabei dürfen sich Leib und Seele an Spezialitäten aus dem Wittelsbacher Land erfreuen: eine gute Sulz, rösche Brezen und ein süffiges Bier. Aber auch Schnitzel und Pommes, Kässpatzen oder frische Salate werden den Gästen serviert. So lässt sich auch der nachfolgende Vorschlag wunderbar abschließen – einer Wanderung durch die Kissinger Heide am Samstag, 7. September. Von 15 bis 17 Uhr geht es mit Hans Demmel im Rahmen von BayernTourNatur auf Exkursion. Auf dem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet – eine Halbtrockenheide, die zu den Lechtalheiden zählt und ein Relikt der einst sehr großflächigen Magerrasen im Gebiet des Lechs bei Augsburg ist – können Teilnehmer einige Enzianarten, Teufelsabbiss und vielleicht sogar das Sumpfherzblatt entdecken. Der Weg ist circa fünf Kilometer lang und für Familien geeignet. Veranstalter ist die LBV Kreisgruppe Aichach-Friedberg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für solche Ausflüge in der Region braucht man auch nicht stundenlang mit dem Auto, Zug oder Bus unterwegs zu sein – ein Vorteil, der auch besser für die Umwelt und den Geldbeutel ist. bim
» Weitere Infos im Internet www.wittelsbacherland.de www.tournatur.bayern.de