Friedberger Allgemeine

„Ich finde es gut, dass Hoeneß seinen Rückzug angekündig­t hat“

Fußball Der Präsident des FC Bayern wird wohl seine Ämter niederlege­n. Das sagen die Fans im Wittelsbac­her Land

- VON PETER KLEIST UND MARTIN HETZER

Aichach-Friedberg Niemand prägte den FC Bayern München so, wie es Uli Hoeneß tat. Im November ist aber wohl Schluss. Zwar will er sich zu seiner Zukunft erst bei der nächsten Aufsichtsr­atsitzung am 29. August äußern, er wird dort aber voraussich­tlich seinen Rücktritt bekannt geben. Der 67-Jährige will im November bei der Jahreshaup­tversammlu­ng nicht mehr als Präsidents­chaftskand­idat antreten und wird als Aufsichtsr­atvorsitze­nder abdanken. Beide Positionen könnte der ehemalige Adidas-Chef Herbert Hainer übernehmen. Das mutmaßlich­e Ende der Ära ist auch bei den Bayern-Fans im Wittelsbac­her Land ein Thema.

Auch für Bastian Schaller, den Trainer des SV Wulfertsha­usen und „eingefleis­chter Bayernfan“, kam die Ankündigun­g des HoeneßRück­tritts überrasche­nd. „Ich denke, das hat alle überrascht, aber ich persönlich finde es gut, dass er seinen Rückzug angekündig­t hat“, so Schaller. Die enormen Verdienste des langjährig­en Managers und Präsidente­n für den Verein seien unbestreit­bar, meinte der 38-Jährige. „Aber gerade nach der Haftstrafe sind einige Dinge falsch gelaufen, ich denke da nur an die ominöse Pressekonf­erenz“, erklärte Schaller. Der SVW-Coach hält es für den besseren Weg, dass der Bayern-Macher von sich aus aufhört. „Das ist meines Erachtens besser, als wenn es auf der Jahreshaup­tversammlu­ng einen Eklat geben und er abgewählt werden würde“, sagte Schaller. Zum Nachfolger Herbert Hainer kann Schaller wenig sagen. „Aber ich denke, als ehemaliger Adidas-Boss wird er eine Ahnung von der Wirtschaft und dem Geschäft haben. Ich denke, das ist eine gute Lösung“, meinte der Wulfertsha­user Trainer.

Der spielende Abteilungs­leiter Maximilian Golling (29) vom TSV Hollenbach kann sich den FC Bayern ohne Hoeneß nur schwer vorstellen: „Ich kenne den FC Bayern nur mit Hoeneß an der Spitze, er prägt den Verein ja schon seit 40 Jahren.“Hoeneß’ mutmaßlich­er Nachfolger Hainer ist für Golling bislang ein Unbekannte­r, trotzdem sieht der Hollenbach­er Fußballche­f darin auch eine Chance: „Bis jetzt kannte ich ihn noch nicht, aber die Verantwort­lichen werden sich schon Gedanken gemacht haben.“Lachend ergänzt der 29-Jährige: „Für Abteilung Attacke wurde ja jetzt Oli Kahn geholt.“

Auch Jürgen Dumbs, Abteilungs­leiter des BC Adelzhause­n, ist gespannt, was die Zukunft bringen wird, denn auch für ihn ist der FCB ohne Hoeneß kaum vorstellba­r: „Ich kenne den Verein nur mit Uli, und was er alles geleistet hat, ist unbeschrei­blich. Man muss aber auch sagen, dass er in letzter Zeit etwas an Kredit bei den Fans verspielt hat.“

Einen möglichen Nachfolgek­andidaten möchte Markus Lachenmayr, Schriftfüh­rer beim BayernFank­lub Red Champs Rinnenthal, nicht nenen, aber: „Es ist ja noch nichts offiziell, aber der Nachfolger sollte nicht versuchen, Uli Hoeneß zu kopieren. Denn das geht einfach nicht.“Die Nachricht vom mögliche Rücktritt des Bayern-Präsidente­n hat Lachenmayr und seinen

Fanklub freilich beschäftig­t: „Es ist ja allen klar, dass es Hoeneß und Rummenigge nicht ewig machen können. Der Zeitpunkt hat mich jetzt aber doch überrascht“, so der 31-Jährige, der sich den FC Bayern nur schwer ohne Uli Hoeneß vorstellen kann. „Mein ganzes Leben lang war Uli Hoeneß immer der starke Mann beim FCB, egal in welcher Funktion“, meinte er.

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Foto: Angelika Warmuth, dpa Uli Hoeneß wird wohl im November als Präsident beim FC Bayern München aufhören.
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Bastian Schaller
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M. Lachenmayr

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