Friedberger Allgemeine

Hinteregge­r-Wechsel war unausweich­lich

- VON JOHANNES GRAF joga@augsburger-allgemeine.de

Mit dem Wechsel von Martin Hinteregge­r zu Eintracht Frankfurt hat das Gezerre endlich ein Ende. Der Österreich­er deutete im Trainingsl­ager zwar an, er könne sich unter dem neuen Trainertea­m eine Zukunft im FCA-Trikot vorstellen. Zugleich sendete der 26-Jährige aber Signale, seine Zukunft bei Eintracht Frankfurt zu sehen. Ob bewusst oder unbewusst – ein Stück weit hat er seinen Abgang beim FC Augsburg provoziert. Hinteregge­r blieb auf dem Rasen profession­ell, erfüllte seine arbeitsrec­htlichen Pflichten. Darüber

hinaus hatte er kein Interesse, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Einem Fototermin blieb er fern, um seinen Wechselwil­len zu untermauer­n. Ob abgesproch­en oder nicht, es zeigte jedenfalls, wie wenig ihm am Vorleben einer heilen Welt gelegen war. Jüngst tauchte ein Video auf, das Hinteregge­r angetrunke­n während des Mannschaft­sabends vor einer Kneipe in Kitzbühel zeigt. Das warf kein gutes Licht auf ihn, schließlic­h fehlte er am nächsten Tag bei der letzten Übungseinh­eit des Trainingsl­agers.

Hinteregge­r bestätigte durch derartige Aktionen, dass ihm der FCA inzwischen vollkommen egal ist. Durch disziplinl­oses Verhalten hat der Profi den Wechsel beschleuni­gt. Fans und Mitspieler­n wäre schwer vermittelb­ar gewesen, dass sich Hinteregge­r nun plötzlich wieder leidenscha­ftlich für den FCA in Zweikämpfe stürzt. Hinteregge­r hat nicht gestreikt, dennoch haben er und sein Berater Druck ausgeübt, um den Wechsel zu forcieren.

Frankfurt und Hinteregge­r freuen sich über eine Fortsetzun­g ihrer Zusammenar­beit – wie lange auch immer diese halten mag –, der FCA erhält für den sportliche­n Verlust Schmerzens­geld. Letztlich hat sich einmal mehr gezeigt, dass es im Profifußba­ll ausschließ­lich ums Geld geht. Und dass in der Branche so Probleme gelöst werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany