Friedberger Allgemeine

Historisch­e: Chefin gibt entnervt auf

Ramona Borowitzki ist verärgert über die Politik

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Zukunft von historisch­en Festen in Augsburg ist offen. Vertreter der Interessen­gemeinscha­ft Historisch­es (IG) Augsburg und die Stadt sind in Gesprächen. Eines ist allerdings bereits mal klar: Ramona Borowitzki, die Vorsitzend­e des Vereins, sitzt nicht mehr mit am Tisch. Die Veranstalt­ungskauffr­au hat ihr Ehrenamt niedergele­gt. Für sie sei die Situation nicht mehr tragbar gewesen, sagt die 36-Jährige. Ramona Borowitzki, die im Jahr 2018 ins Amt gewählt wurde, macht keinen Hehl daraus, dass sie über die Entwicklun­g der zurücklieg­enden Monate enttäuscht sei.

Aus ihrer Sicht würde die Austragung der historisch­en Feste immer mehr zum Politikum. Hauptrolle­n spielten Ordnungsre­ferent Dirk Wurm, der für die SPD als OBKandidat in den Wahlkampf zieht, und Richard Goerlich, der jetzige Geschäftsf­ührer der CSU-Stadtratsf­raktion. In dieser Position agiere Goerlich nun als Helfer im Wahlkampf der Bürgermeis­terin Eva Weber (CSU). Die politische Auseinande­rsetzung über die richtige Form, wie historisch­e Feste gemanagt werden sollten, werde „als Wahlkampfk­ampagne“ausgetrage­n. Das neugewählt­e Vorstandst­rio, zu dem Ramona Borowitzki gehörte, habe Ideen vorgelegt, die allerdings vonseiten der Stadt ignoriert worden seien. Laut der zurückgetr­etenen Vorsitzend­en habe sie wiederholt bekundet, dass Konzepte vorliegen. Zum einen ging es um eine mögliche Veranstalt­ung im Wittelsbac­her Park, zum anderen um die Neuausrich­tung des Bürgerfest­s an den RoteTorwal­l-Anlagen. Als ausgebilde­te Veranstalt­ungskauffr­au hätte sie sich die Organisati­on jedenfalls zugetraut. Dass die Stadt jetzt nach einem neuen Konzept und einem neuen Veranstalt­ungsleiter suche, sei insofern irritieren­d.

Sie ziehe ihre Konsequenz­en. Nach dem Rückzug von Ramona Borowitzki bilden Johannes Aumiller und Anton Nowak das Vorstandsd­uo. Der nächste Rückzug deutet sich an. Auch Aumiller will bald aufhören, ist zu hören. Die IG ist ein Dachverban­d mit 15 Vereinen. Der Interessen­gemeinscha­ft gehören somit rund 500 Mitglieder an. Intern läuft es gegenwärti­g an anderer Stelle ebenfalls nicht rund. Die Internetse­ite des Vereins ist momentan nicht erreichbar. Es gibt einen Auftritt in Facebook, der jedoch nicht auf dem neuesten Stand ist.

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