Hintermayr ist OB-Kandidat der Linkspartei
Der 27-Jährige bringt politische Erfahrung mit. Die Linken fordern einen „Politikwechsel“und sagen, wie sie punkten möchten
Jetzt ist es offiziell: Frederik Hintermayr, 27, ist Oberbürgermeisterkandidat der Linkspartei. Die Mitglieder nominierten ihn mit einem Ergebnis von mehr als 90 Prozent. Bereits Mitte März hatte „Die Linke“verkündet, dass ein Duo die Linkspartei in den Wahlkampf führen werde. Dem OB-Kandidaten Hintermayr steht die Kreisvorsitzende Christine Wilholm zur Seite. Beide agieren seit Januar 2019 als Kreischefs der Linkspartei. Wilholm steht auf Platz 2 der Stadtratsliste. Die Reihung der weiteren Plätze erfolgt bei einer Versammlung Mitte September.
Hintermayr ist gelernter Gesundheitsund Krankenpfleger. Derzeit ist er als politischer Referent für die Bundestagsabgeordnete Susanne Ferschl tätig. Hintermayr war bereits Kandidat der Linken zur Bundestagswahl. Politisch engagiert ist der 27-Jährige, der verheiratet ist, seit Jugendzeiten. Der gebürtige Augsburger ist seit 2013 Mitglied im Bezirkstag. Die Schwerpunkte des OB-Kandidaten sind neben der Gesundheitsund Pflegepolitik die sozialen Themen.
Hintermayr sagt: „Augsburg ist die ärmste Stadt Bayerns. Ich werde mich nicht damit abfinden, dass hier Rentner im Müll nach Pfandflaschen suchen müssen, dass Kinder ohne Frühstück die Schulbank drücken, dass es kaum noch bezahlbare Wohnungen gibt und dass Bus- und Straßenbahn jährlich teurer werden.“ Die Stadtregierung von CSU, SPD und Grünen sei nicht in der Lage, „die Probleme unserer Stadt zu lösen“. Die Lage habe sich in den zurückliegenden Jahren weiter verschärft: „Es braucht einen Politikwechsel. Augsburg muss sozial werden. Dazu braucht es eine starke Linke im Rathaus.“
Gegenwärtig stellt die Linkspartei einen Stadtrat. Es ist Otto Hutter. Bei der Kommunalwahl 2014 schaffte auch Alexander Süßmair den Einzug für die Linkspartei. Er hat die Partei zwischenzeitlich verlassen und agiert nun als parteiloser Stadtrat. Rückendeckung erhält OB-Kandidat Hintermayr von Christine Wilholm: „Hintermayr hat den Blick für die relevanten Themen unserer Stadt. Sein Talent, Menschen für Politik und demokratische Prozesse zu begeistern, wird im Rathaus dringend gebraucht.“
Die Linkspartei hat sich auf ihr Wahlprogramm für die Kommunalwahl verständigt, die am 15. März 2020 stattfindet. Mitglieder und interessierte Bürger waren daran beteiligt. Themen sind unter anderem ein kostenloser Nahverkehr, 20000 zusätzliche Wohnungen, der Ausbau von Kita-Plätzen und „ein echter Umweltschutz“.