Friedberger Allgemeine

In Ried ist nun ein Bürgerbus unterwegs

Die Situation mobilitäts­eingeschrä­nkter Menschen soll verbessert werden. Wie das Fahrzeug eingesetzt wird

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Ried „Ein weiterer Meilenstei­n in der Entwicklun­g unserer Gemeinde ist umgesetzt. Wir wollen die einzelnen Ortsteile stärker miteinande­r vernetzen und somit die Situation insbesonde­re mobilitäts­eingeschrä­nkter Bürger verbessern“, sagte Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r bei der Einweihung des neuen Bürgerbuss­es, einem Neunsitzer, am Rieder Rathaus.

Rund 50 Bürger, darunter die vielen Sponsoren und ehrenamtli­chen Fahrer, waren gekommen, um der Vorstellun­g und der Segnung durch Pfarrer Felix Onwukike beizuwohne­n. Der hatte erst kürzlich seinen Abschied aus der Pfarrei gefeiert. Daher sagte das Gemeindeob­erhaupt: „Ich bin froh, dass sie uns als Urlaubsver­tretung noch einen Monat erhalten bleiben.“Der Geistliche betete für alle, die in dem Bus mitfahren und wünschte immer „eine glückliche Heimkehr“. Als Flächengem­einde mit sechs Ortsteilen will Ried mit dem Bürgerbus die Mobilität innerhalb der Gemeinde verbessern. Ein Pool von acht bis zehn ehrenamtli­chen Fahrern soll zunächst an einzelnen Werktagen einen Linienverk­ehr aufnehmen, um Besorgunge­n des täglichen Bedarfs oder auch den Anschluss an bestehende öffentlich­e Nahverkehr­sangebote zu ermögliche­n. Georg Follner, Bernd Vieler, Wilhelm Schönhärl, Martin Karrer, Anton Grillmaier und Siegfried Weidinger warten gespannt auf ihren ersten Einsatz am 23. August. „Wir hoffen natürlich, dass sich noch viele dazu bereit erklären, den Fahrdienst zu unterstütz­en“, sagt Gerstlache­r. Auch kündigte er an, dass es neben der Einweisung auch einen Erste Hilfe Kurs geben werde.

Der Bus bietet so also die Möglichkei­t für flexible und eigenständ­ige Einkäufe, Arztbesuch­e, den Weg zur Apotheke oder zum Rathaus. „Ebenso wird er auch unseren Kindern und Schülern, insbesonde­re der OGTS für die Schulwegbe­förderung der Nachmittag­sgruppe eine große Hilfe sein“, sagte er. Ob darüber hinaus individuel­le Besorgungs­fahrten oder Vermietung­en an Vereine oder Privatpers­onen möglich seien, werde in der nächsten Sitzung durch den Gemeindera­t entschiede­n, so das Gemeindeob­erhaupt.

„Wir haben uns bei dem Bus für das Werbefinan­zierungsmo­dell entschiede­n“, so Gerstlache­r. Somit wurde die Anschaffun­g des Fahrzeugs durch Werbeaufsc­hriften heimischer Unternehme­n ermöglicht. Mit der Anbringung von Logos und Werbeaufdr­ucken wurde für rund 30 Firmen nicht nur die größtmögli­che Aufmerksam­keit erreicht, sondern gleichzeit­ig auch die Verbundenh­eit zur Gemeinde und ihren Bürgern zum Ausdruck gebracht. Rieds Geschäftsf­ührer Andreas Sausenthal­er sagte: „Überwiegen­d stammen die Firmen aus der Gemeinde Ried. Aber es sind auch einige dabei, die ihren Firmensitz nicht in Ried haben, jedoch in Ried tätig sind. Von Banken über Dienstleis­ter bis hin zu Handel und Handwerk ist alles vertreten.“

Für den Bürgermeis­ter ist der Bus ein „weiteres Vorzeigeob­jekt“der Gemeinde. Und weiter: „Es passt bestens zu unserer Entwicklun­g der Gemeinde Ried. Wir haben als ersten Schritt selbstvera­ntwortlich die Nahversorg­ung in der Ortsmitte gesichert. Und jetzt haben wir die Möglichkei­t, auch unsere Bürger aus den verschiede­nen Ortsteilen dort hinzubring­en.“Die Mobilität sei ein entscheide­ndes Thema in der Bevölkerun­g. „Mit dem Bürgerbus können wir individuel­l auf alle Bedürfniss­e reagieren. Ein Stück weit mehr Komfort und ein großes Stück weit weniger Abhängigke­it.“

 ?? Foto: Christine Hornischer ?? Rund 30 Firmen aus Ried und Umgebung haben mit einem Firmenaufd­ruck auf dem neuen Bürgerbus ihre Verbundenh­eit zur Gemeinde gezeigt.
Foto: Christine Hornischer Rund 30 Firmen aus Ried und Umgebung haben mit einem Firmenaufd­ruck auf dem neuen Bürgerbus ihre Verbundenh­eit zur Gemeinde gezeigt.

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