In Ried ist nun ein Bürgerbus unterwegs
Die Situation mobilitätseingeschränkter Menschen soll verbessert werden. Wie das Fahrzeug eingesetzt wird
Ried „Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung unserer Gemeinde ist umgesetzt. Wir wollen die einzelnen Ortsteile stärker miteinander vernetzen und somit die Situation insbesondere mobilitätseingeschränkter Bürger verbessern“, sagte Bürgermeister Erwin Gerstlacher bei der Einweihung des neuen Bürgerbusses, einem Neunsitzer, am Rieder Rathaus.
Rund 50 Bürger, darunter die vielen Sponsoren und ehrenamtlichen Fahrer, waren gekommen, um der Vorstellung und der Segnung durch Pfarrer Felix Onwukike beizuwohnen. Der hatte erst kürzlich seinen Abschied aus der Pfarrei gefeiert. Daher sagte das Gemeindeoberhaupt: „Ich bin froh, dass sie uns als Urlaubsvertretung noch einen Monat erhalten bleiben.“Der Geistliche betete für alle, die in dem Bus mitfahren und wünschte immer „eine glückliche Heimkehr“. Als Flächengemeinde mit sechs Ortsteilen will Ried mit dem Bürgerbus die Mobilität innerhalb der Gemeinde verbessern. Ein Pool von acht bis zehn ehrenamtlichen Fahrern soll zunächst an einzelnen Werktagen einen Linienverkehr aufnehmen, um Besorgungen des täglichen Bedarfs oder auch den Anschluss an bestehende öffentliche Nahverkehrsangebote zu ermöglichen. Georg Follner, Bernd Vieler, Wilhelm Schönhärl, Martin Karrer, Anton Grillmaier und Siegfried Weidinger warten gespannt auf ihren ersten Einsatz am 23. August. „Wir hoffen natürlich, dass sich noch viele dazu bereit erklären, den Fahrdienst zu unterstützen“, sagt Gerstlacher. Auch kündigte er an, dass es neben der Einweisung auch einen Erste Hilfe Kurs geben werde.
Der Bus bietet so also die Möglichkeit für flexible und eigenständige Einkäufe, Arztbesuche, den Weg zur Apotheke oder zum Rathaus. „Ebenso wird er auch unseren Kindern und Schülern, insbesondere der OGTS für die Schulwegbeförderung der Nachmittagsgruppe eine große Hilfe sein“, sagte er. Ob darüber hinaus individuelle Besorgungsfahrten oder Vermietungen an Vereine oder Privatpersonen möglich seien, werde in der nächsten Sitzung durch den Gemeinderat entschieden, so das Gemeindeoberhaupt.
„Wir haben uns bei dem Bus für das Werbefinanzierungsmodell entschieden“, so Gerstlacher. Somit wurde die Anschaffung des Fahrzeugs durch Werbeaufschriften heimischer Unternehmen ermöglicht. Mit der Anbringung von Logos und Werbeaufdrucken wurde für rund 30 Firmen nicht nur die größtmögliche Aufmerksamkeit erreicht, sondern gleichzeitig auch die Verbundenheit zur Gemeinde und ihren Bürgern zum Ausdruck gebracht. Rieds Geschäftsführer Andreas Sausenthaler sagte: „Überwiegend stammen die Firmen aus der Gemeinde Ried. Aber es sind auch einige dabei, die ihren Firmensitz nicht in Ried haben, jedoch in Ried tätig sind. Von Banken über Dienstleister bis hin zu Handel und Handwerk ist alles vertreten.“
Für den Bürgermeister ist der Bus ein „weiteres Vorzeigeobjekt“der Gemeinde. Und weiter: „Es passt bestens zu unserer Entwicklung der Gemeinde Ried. Wir haben als ersten Schritt selbstverantwortlich die Nahversorgung in der Ortsmitte gesichert. Und jetzt haben wir die Möglichkeit, auch unsere Bürger aus den verschiedenen Ortsteilen dort hinzubringen.“Die Mobilität sei ein entscheidendes Thema in der Bevölkerung. „Mit dem Bürgerbus können wir individuell auf alle Bedürfnisse reagieren. Ein Stück weit mehr Komfort und ein großes Stück weit weniger Abhängigkeit.“