Kinder geben in Mini-Mering den Ton an
Die fünftägige Veranstaltung startet mit 151 Teilnehmern. In der Spielstadt wird wieder einiges geboten und hergestellt. Warum der Bürgermeister am ersten Tag Buhrufe erntet
Mering Der Stadtrat von Mini-Mering ist gewählt und trifft seine ersten Entscheidungen für die Kinderstadt. Pressemitarbeiter Samuel Rarau interviewt den neugewählten Bürgermeister und Redaktionsleiterin Rosa Kraus verfasst am Laptop die Artikel für die Zeitung, die am nächsten Tag erscheinen wird. Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2018 startete die Veranstaltung des Jugendtreffs Mering mit zwei haupt- und 22 ehrenamtlichen Helfern in die zweite Runde.
Jugendtreff-Leiterin Nathalie Gronau hat mit ihrer Kollegin Vanessa Lhalhe das Projekt vorbereitet, Materialien in einem Augsburger Sozialkaufhaus erworben und leitet es während der fünf Tage. „Wir haben in diesem Jahr sogar 151 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren, bereits Ende Juni waren wir ausgebucht und 60 Kinder vom letzten Jahr sind wieder dabei“, freut sie sich über die gute Resonanz.
Die meisten Teilnehmer seien aus Mering, aber auch aus Kissing, Friedberg, Merching, Ried, Steinach und Steindorf kämen einige, ersie. Aufbau und Transport aller Materialien in die Ambérieuschule erledigte das Team bereits am Freitag und Samstag. Gronau bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei den Lehrern und erwähnte die Weitläufigkeit des Gebäudes als großen Vorteil für MiniMering.
Tobias Gasch, der bereits im letzten Jahr im Stadtrat saß, ist dieses Mal zum Bürgermeister von MiniMering gewählt. Zum Abschluss des Tages soll er sich den Bürgern vorstellen und die Entscheidungen des Stadtrates präsentieren.
In der Seifenfabrik duftet es herrlich. Dort arbeitet Rachel seit zwei Stunden. Vom Seifenblock habe sie Scheiben abgeschnitten und im Topf geschmolzen. Mit Lavendel-, Rosen- oder Orangenblättern werden die Formen befüllt und dann die Masse darüber gegossen. Es gibt Seifen in Herz- oder Muschelform, mit Schrift oder einem Kleeblattmotiv. In der Vasenmanufaktur, wo Christia-Mae Wasserburger sich als Betreuerin engagiert, werden die Gefäße bemalt oder beklebt. Schöne Objekte in Schwarz, Grün, oder mit der Figur „Spongebob Schwammkopf“sind schon entstanden und werden am letzten Tag wie alle anderen Produkte zum Verkauf angeboten.
Einige Kinder haben vom Arbeiten Hunger bekommen und stärken sich von ihrem Lohn, der bar ausbezahlt oder auf ein Sparbuch gebucht werden kann, im Café mit Kaba und einem Stück Kuchen.
In der Bäckerei hat Franziska Tuna, die ein duales Studium bei der katholischen Jugendfürsorge (KJF), dem Träger des Jugendtreffs, absolviert, gerade einen Schoko-, Marmor- und Zitronenkuchen aus dem Ofen geholt. Am Morgen hatten sechs Kinder Muffins, Waffeln und einen Marmorkuchen gebacken. „Ich hatte die Rezepte auf Papier geschrieben und die Kinder arbeiteten weitgehend alleine“, sagt sie. Sie half nur beim Einstellen der Waage oder achtete darauf, dass sie die Reihenfolge bei der Zugabe der Zutaten beachteten. Es seien nette Gespräche über die Schule und die Ferien und die ersgänzt ten Backversuche entstanden. Riesenandrang herrscht im TattooStudio bei Jasmine, das Nathalie Gronau durch eine Spende der Doris-Wuppertal-Stiftung erstmals anbieten kann. Auch ein Kosmetikstudio und eine Massagepraxis bieten ihre Dienste an.
Der erste Tag von Mini-Mering endet mit einer Bürgerversammlung. Als Bürgermeister Tobias Gasch verkündet, dass es keine Lohnerhöhung gebe, erntet er Buhrufe. Dafür sollen aber die Preise stabil bleiben und keine Steuern anfallen. Die nächsten Entscheidungen sind die Einführung einer Pfandmarke, damit die Getränkeflaschen von jedem wieder abgegeben werden und die Ausgabe von Nummern bei der Bank.
Eine positive Meldung ist die Party, die am Donnerstag stattfinden soll, nur den Preis von 6 Talern empfinden die Bürger als zu hoch. Den Antrag, dass es zu wenig Jobs in Mini-Mering gäbe, kann er widerlegen. Wenn eine Arbeit erledigt sei, müsse der Betreffende im Jobcenter kündigen, bevor er einen neuen Job übernehmen kann, verkündet Tobias Gasch, bevor der erste Tag seines Amtes zu Ende geht.
Der erste Tag endet mit einer Bürgerversammlung