Wer will Bürgermeister bleiben oder werden?
In Kissing ist die Wahl bereits gelaufen, in Mering bringen sich die Kandidaten in Stellung. Aber auch in den anderen Gemeinden im Süden des Altlandkreises müssen sich die Amtsträger den Wählern stellen. Wie die Lage aussieht
Ried/Schmiechen/Steindorf Die Kommunalwahlen im März kommenden Jahres rücken immer näher. Dabei werden auch die Bürgermeisterstellen neu besetzt, beziehungsweise die Amtsinhaber müssen ihre Posten verteidigen.
Einzige Ausnahme im Süden des Altlandkreises ist die Gemeinde Kissing. Sie hat bereits seit März mit Reinhard Gürtner einen neuen Rathauschef. Sein Vorgänger Manfred Wolf trat aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig zurück. In Mering wollen mehrere Kandidaten die Nachfolge von Hans-Dieter Kandler antreten. Der stellt sich nicht mehr zur Wahl.
Aber wie sieht es in den anderen, kleineren Gemeinden im Süden des Altlandkreises Friedberg aus? In Ried sagt Bürgermeister Erwin Gerstlacher von der CSU ganz klar: „Ich kandidiere wieder.“Im Ortsverein sei aber noch kein Termin für eine Nominierungsversammlung festgelegt worden. „Vielleicht im Herbst oder im November“, sagt Gerstlacher. Dann soll auch die Gemeinderatsliste präsentiert werden. Ein prägendes Projekt in seiner ersten Amtszeit sei die Gestaltung der neuen Ortsmitte in Ried mit dem Edeka-Markt gewesen. „Da gingen anfangs die Vorstellungen in verschiedene Richtungen.“Im Gemeinderat sei aber stets konstruktiv gearbeitet worden. „Der Zusammenhalt unter den Fraktionen war sehr gut.“Gerstlacher sei es stets wichtig gewesen, die Bürger einzubeziehen. Die Erweiterung der Schule und die Kinderbetreuung hätten ihm auch sehr am Herzen gelegen. Zudem habe er durchaus Pläne für die Zukunft. „Ich habe noch den ein oder anderen Gedanken.“Ein Gegenkandidat hat sich in der Gemeinde bisher nicht in Stellung gebracht. „Ich habe nichts gehört, aber das steht jedem offen“, sagt Gerstlacher.
Schmiechen ist Josef Wecker von den Freien Wählern ebenfalls in seiner ersten Amtszeit. Er sagt: „Ich werde mich wieder aufstellen lassen.“2014 setzte er sich gegen den amtierenden Bürgermeister Ludwig Hainzinger durch. Wecker war es ein Anliegen, zu gewährleisten, dass genügend Kindergartenplätze in der Gemeinde zur Verfügung stehen. Der Straßenausbau sei ein weiteres Großprojekt gewesen. Gerade wird die Ortsdurchfahrt saniert. Zurzeit sieht es so aus, dass Josef Wecker bei der Wahl auf keinen Konkurrenten trifft. Bisher kristallisiert sich niemand außer ihm in der Gemeinde heraus, der Ambitionen hat, Rathauschef zu werden. „Ich lasse das ganz gelassen auf mich zukommen“, sagt er.
In der kleinen Gemeinde Steindorf – bei der letzten Zählung hatte sie 956 Einwohner – ist ebenfalls ein Bürgermeister mit dem Nachnahmen Wecker im Amt. Allerdings sitzt Paul Wecker bereits seit 2002 als Chef im Rathaus. „Ich schließe nicht aus, dass ich noch einmal kandidiere“, sagt er. Darüber müsse aber die Versammlung der Wählergemeinschaft entscheiden. Mit deren Mitgliedern habe er noch keine Gespräche geführt. In der VerganIn genheit war Wecker stets von einer Wählergemeinschaft der Ortsteile Steindorf, Hausen und Eresried nominiert worden. Dass er bei der Wahl auf einen Gegenkandidat trifft, ist sehr unwahrscheinlich. Bei den vergangenen zwei Urnengängen trat er alleine an.
In Merching hört Martin Walch nach zwölf Jahren als Rathauschef auf. 2013 war für ihn in einer Gemeinderatssitzung das Amt des Bürgermeisters vom Hauptamt zum Nebenamt abgeändert worden. Walch war zu diesem Zeitpunkt bereits in Rente, so war es unproblematisch für ihn, den Posten im Ehrenamt anzunehmen. Vor Kurzem haben die Gemeinderäte den Beschluss von 2013 wieder rückgängig gemacht. Für einen Ehrenamtlichen sei es sehr schwer, die Anforderungen an das Amt zu erfüllen. Die Änderung wird zur Wahl 2020 in Kraft treten. Bisher hat sich aber in Merching noch kein Kandidat in Stellung gebracht.