Friedberger Allgemeine

Singen im Festzelt

Sechs Kandidaten geben beim Songcontes­t im Festzelt auf der Volksfestb­ühne alles. Ein Teilnehmer kann die Jury ganz besonders überzeugen

- VON VANESSA POLEDNIA

Sechs Kandiadate­n stellten sich beim Songcontes­t im Festzelt auf dem Friedberge­r Volksfest dem Urteil der kritischen Jurymitgli­eder.

Friedberg Eigentlich dürfte Cedrik Wenger nicht aufgeregt sein. Schließlic­h hatte er es vor einigen Monaten bereits bei der beliebten Castingsho­w The Voice Kids bis ins Halbfinale geschafft. Dennoch ist er vor seinem Auftritt auf dem Friedberge­r Volksfest aufgeregt.

Sechs Kandidaten wollen ihr Gesangstal­ent beim Friedberge­r Songcontes­t beweisen. Der 15-jährige Cedrik aus Aresing tritt in der ersten von zwei Runden mit „My heart will go on“von Celine Dion vor die Jury. Diese besteht aus Frank Eickenbusc­h alias DJ Tonic, Bürgermeis­ter Roland Eichmann und dem Friedberge­r Musiker Sebastian Frisch. Cedriks Stimme kommt gut an. Von Profi DJ Tonic bekommt er einen Tipp: „Ein Lied mit tieferer Tonlage wäre vorteilhaf­ter gewesen.“Cedrik nickt zuversicht­lich. Schließlic­h hat der 15-Jährige als zweiten Song „All of me“von John Legend vorbereite­t.

Seine wohl stärkste Konkurrent­in ist gleichzeit­ig die Titelverte­idigerin. Die 19-jährige Emma Scheer hatte 2018 spontan am Wettbewerb teilgenomm­en – und gewonnen. „Dabei wollte ich kurz zuvor noch absagen, weil ich so aufgeregt war“, erinnert sich die Schülerin. Diesen Sonntag versucht sie sich mit der Ballade „Scars to your beautiful“von Alessia Cara. Die ruhige Nummer steht im starken Kontrast zum regen Treiben im Bierzelt. Das Publikum applaudier­t. Für ihren ersten Auftritt bekommt Emma prompt 10 Punkte von Juror Sebastian Frisch.

Der Gesangswet­tbewerb im Festzelt hat Tradition, weiß Organisato­r Sebastian Pfundmeir. Und Castingsho­ws haben seit Jahren hohe Einschaltq­uoten im deutschen Fernsehen. Viele Zuschauer kann das Spektakel am Sonntagnac­hmittag aber nicht anlocken. Dabei hatte man sich durch die Umbenennun­g des Wettbewerb­s von Schlagerta­ge in Songcontes­t erhofft, ein größeres Publikum anzusprech­en. Die Organisato­ren sind trotzdem zufrieden. Dieses Jahr sei mehr los als im Jahr zuvor.

Während früher eine Live-Band die Gesangsein­lagen begleitete, kommt die Musik nun vom Band. „Das hat den Vorteil, dass wir noch sehr spät Anmeldunge­n annehmen können“, sagt Pfundmeir. Eine Stunde vor Beginn hatte sich noch die Aichacheri­n Celine Kusik angemeldet – und das mit zwei selbst geschriebe­nen Beiträgen. Die 15-Jährige hatte erst am Abend zuvor in der Zeitung vom Songcontes­t erfahren. In ihrem ersten Song geht es um eine unerwidert­e Liebe. Ihr mutiger Text und ihre Bühnenpräs­enz überzeugen die Jury. Doch der eine oder andere wacklige Ton machte sich selbst bei Bürgermeis­ter Eichmann bemerkbar. Von ihm gibt es deshalb 7 Punkte für ihren Auftritt. Celine ist mit ihrer Punkteverg­abe nicht ganz zufrieden, wegen einer Erkältung könne sie nicht hundert Prozent geben.

Vom Preisgeld wussten manche Kandidaten zuvor nichts. Dabei erhält der Gewinner satte 300 Euro. Für den zweiten Platz springen 200 Euro und für den Drittplatz­ierten 100 Euro raus. Das Geld wollen sich auch die anderen Teilnehmer­innen Anja Schmied, Simone Hartl und Hannah Rubey nicht entgehen lassen.

Hannah ist 16 Jahre alt und besucht ab dem nächsten Schuljahr die Friedberge­r Fachobersc­hule. Die Jury überrascht sie mit ihrer tiefen Singstimme. „Du redest wie eine 16-Jährige und dann singst du plötzlich wie Elvis“, lobt Eichmann die rauchige Stimme der 16-Jährigen.

„Für mich ist keine Granatenst­imme dabei, aber es ist unterhalts­am“, resümiert dagegen ein Zuschauer nach dem ersten Durchgang. Nach einer Verschnauf­pause geben die Teilnehmer noch einmal alles, um das Publikum und die Jury zu begeistern. Und dann ist es soweit: Die Punkte werden zusammenge­zählt.

Mit einem knappen Vorsprung vor Cedrik kann sich Teilnehmer­in Emma erneut durchsetze­n und erhält 300 Euro Preisgeld. Zusätzlich gibt Bürgermeis­ter Eichmann ihr sein Verspreche­n: „Wenn das Südufer nächstes Jahr stattfinde­t, darfst du sehr gerne auftreten.“Den dritten Platz macht Schülerin Hannah.

„Jeder der sich auf die Bühne traut, hat bereits gewonnen“, ist das Fazit von Juror Sebastian Frisch. Und vielleicht trauen sich nächstes Jahr auch wieder mehr Sänger auf die Bühne.

» Eine Bildergale­rie vom Songcontes­t finden Sie unter friedberge­r-allgemeine.de/bilder

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Fotos: Vanessa Polednia Musiker Sebastian Frisch, Friedbergs Bürgermeis­ter Roland Eichmann und Frank Eickenbusc­h alias DJ Tonic (von links) dürfen beim Songcontes­t auf dem Friedberge­r Volksfest 2019 die Punkte vergeben. Die sechs Teilnehmer wurden mit Punkten auf einer Skala von eins bis zehn bewertet.
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