Friedberger Allgemeine

Steger verliert nach 46 Jahren ihren Rekord

Keine Schülerin lief deutschlan­dweit schneller über die 100 Meter – bis jetzt

- VON WILFRIED MATZKE

Eines der größten deutschen Sprinttale­nte war Claudia Steger. So rannte die Göggingeri­n bereits im Alter von 14 Jahren die 100 Meter in 12,0 Sekunden. Dieser bayerische Schülerrek­ord von 1973 wurde erst jetzt nach 46 Jahren unterboten, zumindest für die Statistike­r. Annika Just vom 1. FC Passau sorgte kürzlich mit 12,11 Sekunden für eine neue Bestmarke. Ihre Zeit ist zwar langsamer, aber beim Vergleich mit der heutigen elektronis­chen Zeitnahme werden 0,24 Sekunden auf die damals handgestop­pte 100-Meter-Zeit addiert.

Claudia Steger startete drei Jahre nach ihrem herausrage­nden Schülerrek­ord im Alter von 17 Jahren bei den Olympische­n Spielen 1976 in Montreal. Sie kam mit der deutschen 4-mal-400-Meter-Staffel auf den fünften Platz. Als Jugendlich­e im Trikot des TSV Göggingen und als Erwachsene im Trikot des TSV Bayer Leverkusen holte sie zahlreiche deutsche Meistertit­el. Der

schrieb damals vom „Sprintwund­er“. Trainiert wurde Claudia Steger von ihrem Vater Max Steger. Der Erfolgscoa­ch vom TSV Göggingen bewies mehrfach sein exzellente­s Händchen für Sprinttale­nte. So führte er auch seine Ziehtochte­r Mary Wagner als Hürdenläuf­erin in die internatio­nale Spitzenkla­sse. Nach 57 Jahren als Trainer, Betreuer und Funktionär hatte sich der selbststän­dige Zahntechni­ker im Jahr 2002 von seiner geliebten Leichtathl­etik zurückgezo­gen. Max Steger starb 2017 im Alter von 97 Jahren. Seine heute 60-jährige Tochter Claudia StegerRich­ter lebt schon lange in Leverkusen.

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Foto: Wilfried Matzke Augsburgs großes Sprinttale­nt Claudia Steger mit ihrem Vater Max Steger im Olympiajah­r 1976.

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