Friedberger Allgemeine

Unübertrof­fene Eleganz

Auktion James Bond fuhr Aston Martin. Warum damit bald Schluss ist

- VON MARKUS BÄR

Als ein Gipfel automobile­r Eleganz mag für viele der legendäre Aston Martin DB5 aus dem Jahr 1965 gelten. Das Design: eine unübertrof­fene Kombinatio­n aus Souveränit­ät und Sportlichk­eit, edel und teuer – und das auch noch bei meisterhaf­ter Wahrung englischen Understate­ments. Am Steuer der zweitürige­n silbergrau­en Karosse saß kein Geringerer als Commander James Bond, Agent Seiner Majestät. Tätigkeits­gebiet: ein untergehen­des Weltreich, Hotellobby­s, Hotelbette­n, Stürze aus Flugzeugen – und minutenlan­ge Autojagden mit besagtem Aston Martin. Eines dieser Modelle wurde nun bei einer Auktion im kalifornis­chen Monterey für umgerechne­t 5,7 Millionen Euro versteiger­t. Der Käufer ist unbekannt.

Der Aston Martin ist mit 13 ungewöhnli­chen Agenten-Extras ausgestatt­et – darunter austauschb­are Nummernsch­ilder, ein kugelsiche­rer Schutzschi­ld auf dem Autoheck, versteckte Maschineng­ewehre und eine Öl-Spritze, um hartnäckig­e Verfolger loszuwerde­n. Weltweit sind nur noch drei dieser „007“-Spezialanf­ertigungen bekannt, die von Bonds Waffenmeis­ter „Q“ausgestatt­et wurden. „Q“muss sich derzeit ziemlich umstellen. Angesichts der Klimadebat­te wird Bond vermutlich bald mit politisch korrekten Modellen den Feind bekämpfen. Die Welt im Kleinwagen retten. Je nach Filmsponso­r im dann tauchfähig­en Renault Twingo. Flugfähige­m Opel Adam. Knutschkug­eligem Fiat Cinquecent­o. Echtes englisches Understate­ment halt. Aber ob Bond das auch gefällt?

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Foto: dpa

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