Leserbriefe
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Ohne Strategie kein Erfolg beim Citymanagement
Zum Kommentar „Volle Innenstadt ist kein Selbstläufer“von Tom Trilges vom 8. August:
Eines vorweg: Sämtliche Aktionen des Aktiv-Rings basieren auf meiner Strategie, die ich seit gut einem Jahr mit den Gewerbetreibenden ausgearbeitet habe. Die Strategie „sichtbar und lebendig“beinhaltet Konzepte zu den fünf wichtigsten Themenfeldern, auf die es künftig ankommen wird: Belebung der Innenstadt durch Attraktionen und Events, Digitalisierung des Handels, Abschöpfen von Tourismuspotenzialen, Fachkräftemanagement, Stadtsanierung. Bei allen Themen habe ich neuen Schwung reingebracht, sagen zumindest die Personen, die tatsächlich mit mir gesprochen und zusammengearbeitet haben. Und langsam merken auch die Geschäftsleute, dass sich was tut.
Die Maßnahmen, die zur Umsetzung der Konzepte notwendig und sinnvoll sind, gehen alle über meinen Schreibtisch und werden bis ins Detail mit dem Aktiv-Ring abgestimmt. Es ist aber auch eine Frage der Aufgabenverteilung: Inwieweit kann und darf ein städtischer Mitarbeiter sich in private Geschäftsabläufe einmischen? Die Händler wissen, was für sie am besten ist. Meine Aufgabe war es, einen Aufhänger für koordinierte Aktionen anzubieten, zur Umsetzung müssen auch die Händler beitragen.
Insofern habe ich ein paar Anfängerfehler des Stadtrates und unrealistische Erwartungen der Öffentlichkeit korrigiert, indem ich ein Team zusammengebracht habe, in dem jeder das tut, was er bzw. sie kann und darf. Aber wenn Friedberg beim zweiten Versuch wieder Begriffe wie „Übergangslösung“verwendet oder Stadträte mit einer „Bringt doch eh nichts“-Einstellung an das Citymanagement herangehen, hilft auch die beste Strategie nichts.
Thomas David,
Citymanager der Stadt Friedberg