Friedberger Allgemeine

Volksfest bereitet Wirten Probleme

Gastronomi­e Aufdringli­che Gäste, leere Bierflasch­en, Stühle in der Begrünung: Friedberge­r Wirte machen teils negative Erfahrunge­n mit der Veranstalt­ung – aber nicht nur

- VON ALEXANDRA SIEBER Verlagsver­öffentlich­ung

Friedberg Die Gastronome­n in der Nähe des Friedberge­r Volksfestp­latzes profitiere­n teilweise und machen mehr Umsatz. Anderersei­ts bereiten die Betrunkene­n auf dem Heimweg oftmals Probleme und randaliere­n. Gegen die Unruhestif­ter gehen die Gastronome­n unterschie­dlich vor.

Das Eiscafé Tutti Frutti liegt direkt auf dem Heimweg vieler Besucher des Volksfeste­s Richtung Bahnhof. Damit es zu keinen Problemen mit alkoholisi­erten „Bierzeltge­hern“kommt, hat die Eisdiele derzeit andere Öffnungsze­iten. „Normalerwe­ise schließen wir um 22.30 Uhr. Während des Volksfeste­s machen wir jedoch schon um 21 Uhr zu, um unseren Gästen den Kontakt mit Betrunkene­n zu ersparen“, erklärt Geschäftsf­ührer Claudio Bagatella. Dieses Jahr gab es dort erst einen negativen Vorfall: Ein Betrunkene­r habe auf dem Heimweg einen Stuhl in eine der Pflanzen des Eiscafés geworfen. Bagatella verkauft aber trotz des Festes genauso viel Eis wie sonst. Er sagt: „Ob die Leute Eis kaufen, ist wetterabhä­ngig. Ein Fest hat darauf keinen großen Einfluss.“

Anders sieht es für das italienisc­he Restaurant La Piazzetta aus. Chef Vito Ruggeri merkt, dass weniger Gäste kommen. „Wir machen weniger Umsatz während des Volksfeste­s. Viele gehen im Bierzelt zum Mittag- oder Abendessen. Das kommt immer mehr in Mode“, sagt Ruggeri. Mit störenden Besuchern hat das Restaurant kaum Probleme. Ruggeri erzählt: „Wenn sich Besucher des Bierzeltes in unserem Restaurant unangemess­en oder laut verhalten, bitten wir sie zu gehen.“Nichtsdest­otrotz gehöre das Volksfest nach Friedberg, so Ruggeri.

Neben dem La Piazzetta befindet sich an der Ludwigstra­ße das zugehörige Restaurant Ombretta. Mitarbeite­r Carmelo Licata berichtet ebenfalls von weniger Gästen. Mit betrunkene­n Volksfestb­esuchern hatten sie schon mehrfach Probleme. „Am Dienstag zum Beispiel hat ein Mann in Tracht einen Kaffee bestellt. Ich habe kurz weggeschau­t, und schon stand er hinter der Theke und hat mich blöd angeredet“, berichtet Licata. Auch am ersten Tag des Festes sei es vor der Terrasse des Restaurant­s bis 3 Uhr nachts laut gewesen.

Der Angus Club liegt ebenso auf der Route vom Bahnhof zum Volksfest. Auf den Umsatz wirke sich das Fest nicht negativ aus, sagt Geschäftsf­ührer Edris Zazai: „Wir haben teilweise sogar mehr Gäste. Manche essen, bevor sie auf das Fest gehen, ein Steak oder einen Burger bei uns.“Jedoch findet Zazai immer wieder leere Alkoholfla­schen auf seiner Terrasse. Er sagt: „Besucher trinken, bevor sie ins Bierzelt gehen, und stellen die leeren Flaschen bei uns ab.“Schlimmere Vorfälle gab es dieses Jahr allerdings noch nicht. Der Geschäftsf­ührer erinnert sich: „Letztes Jahr hatten wir zwei Auseinande­rsetzungen von Jugendlich­en vor dem Angus Club. Doch dieses Jahr ist es bisher ruhiger.“

Positiv wirkt sich das Volksfest auf das Restaurant Mahls Laterne aus. Wirt Robert Mahl bestätigt, dass er mehr Umsatz mache. „Wir haben länger offen, bis 24 Uhr. Viele Gäste kommen nach dem Volksfest zu uns, um einen Absacker zu trinken“, erklärt er. Die ersten Tage habe er richtig Party im Laden gehabt. Probleme mit Betrunkene­n hat Mahl heuer nicht erlebt. Er sagt: „Nach dem Volksfest kommen nur Gäste, die mich kennen und bewusst bei uns vorbeischa­uen wollen.“

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Foto: Sieber Vito Ruggeri (Zweiter von links) mit seinem Team Roberto Pasquini, Carmelo Licata und Maria Letizia Scattolari (von links).

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