Wie mehr Müll im Mülleimer landen soll
Forscher und Politiker haben Ideen, wie das Abfallproblem angegangen werden kann
Auf den Gehwegen liegen Kaffeebecher herum. In den Ritzen zwischen den Pflastersteinen klemmen Zigarettenstummel. Und an einigen Straßenecken liegt Hundekot. So sieht es in vielen Städten aus. Zwar säubern die Männer und Frauen der Reinigungsbetriebe immer wieder. Doch oft kommen sie bei so viel Müll kaum hinterher. Um die Müllwegschmeißer zu finden, haben sich Forscher auf die Lauer gelegt. „Etwa 400 Menschen haben wir auf frischer Tat ertappt und dann befragt“, erzählt Professor Reinhard Beyer. Dabei kam heraus: Viele Schmutzfinken waren einfach zu faul, zu einem Mülleimer zu laufen. Dabei waren die oft nur ein paar Schritte entfernt!
Professor Beyer erzählt: „Manchmal kam auch die Ausrede: Ich werfe ja nur kleine Dinge weg.“Etwa den Rest von einem Apfel. Aber wenn in einer Stadt jeder Mensch etwas Kleines fallenlasse, dann kämen riesige Mengen an Müll zusammen, erklärt der Fachmann. Eine Sache sei aber gut, sagt Reinhard Beyer. Nämlich dass die Menschen sich ein bisschen schämten. „Sie wissen, was richtig ist und was falsch.“Deswegen rät er auch dazu, die Müllwegschmeißer anzusprechen. Kinder könnten zum Beispiel auf andere Kinder zugehen, die gerade etwas fallenlassen. Papierkörbe stehen mittlerweile an fast jeder Ecke. In der Hauptstadt Berlin etwa kamen in den vergangenen Jahren tausende hinzu. Dort und in einigen anderen Städten sind sie orange. Eimer in knalligen Farben wirkten gut, haben die Forscher herausgefunden. Wenn die Papierkörbe sichtbar sind, landet mehr Müll in ihnen. Doch noch immer fliegen viele Einwegverpackungen wie Kaffeebecher und Pizzaschachteln auf den Boden. Die Umweltministerin erklärte nun: Wer solche Verpackungen herstellt, soll beim Aufräumen mithelfen. Etwa indem diese Firmen Geld an die Müllabfuhren zahlen.
Immerhin: Viele Leute schämen sich dafür