Friedberger Allgemeine

Bitte Abstand halten

Gestaltung­stipps Guter Schlaf beginnt mit einer durchdacht­en Einrichtun­g des Schlafzimm­ers

- VON SIMONE ANDREA MAYER

Das Schlafzimm­er ist der wichtigste Raum im Haus. Denn wer sich hier nicht wohlfühlt und gut schläft, hat auch keinen guten Tag. Ein paar Tipps zum Einrichten:

● Bett: Es ist das wichtigste Mobiliar im Schlafzimm­er und steht doch selten im Mittelpunk­t. Dabei ist es nicht immer gut, das Bett an die Wand zu drängen – wenn sich dort etwa das Fenster oder der Heizkörper befinden. Es schläft sich einfach nicht so angenehm neben der Wärmequell­e. Das Gleiche gilt für geöffnete Fenster: „Da wir über den Kopf besonders viel Körperwärm­e verlieren, kann es für Menschen, die leicht frösteln, dazu führen, dass sie sogar verstärkt frieren“, erklärt Claudia Wieland vom Fachverban­d Matratzen-Industrie. Wer hingegen viel schwitzt, folglich nachts feuchte Haut hat, kann im kalten Luftzug krank werden.

Zumindest das Kopfteil steht aber gut zur Wand. Je nach Platz muss das Bett oft auch noch mit einer weiteren Seite zur Wand stehen. Aber wer die Wahl hat, sollte darauf achten, dass um die Seiten 80 Zentimeter Platz bleiben. Das reicht zum Ein- und Aussteigen in das Bett und etwa fürs Wäschewech­seln, erläutert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie.

● Schrank: Wie groß ein Schrank sein muss, hängt natürlich von der Kleidermen­ge des jeweiligen Bewohners ab. Elemente für Kleiderbüg­el brauchen etwa 60 Zentimeter Tiefe, Regalböden können auch schmaler sein. Die Deutsche Gütegemein­schaft Möbel rät zu Türen, die sich mehr als 90 Grad weit öffnen lassen. So kommt man leichter an die Gegenständ­e im Schrank. Mit etwa 80 Zentimeter­n Platz vor dem Schrank lassen sich außerdem die Türen gut öffnen.

● Wandfarbe und Deko: Ein ruhig gestaltete­s Schlafzimm­er soll guten Schlaf fördern. „Ordnung und Struktur, Möglichkei­ten zur Abdunklung des Schlafraum­s – dies alles sind wichtige Faktoren, die dazu beitragen können, dass wir besser ein- und durchschla­fen“, erklärt Wieland. Wer Schlafprob­leme hat, sollte auch Fernseher, Laptop, E-Reader und Ähnliches aus dem Raum verbannen. Ihr blaues Licht könne Einschlafs­chwierigke­iten begünstige­n, so die Expertin.

Geismann rät sogar zu einem Raum ohne viel Schnicksch­nack und Deko. „Eine gewisse Leere hilft, schneller in den Schlaf zu kommen.“Auch Pflanzen müssen draußen bleiben – der Gesundheit zuliebe. In der oft feuchten Erde kann sich Schimmel bilden, dem man in den langen Stunden nachts im geschlosse­nen Raum ausgesetzt ist. Geismann empfiehlt zudem, den Raum in dezenten Farben zu gestalten.

● Beleuchtun­g: In das Schlafzimm­er passt warm-weißes Licht, das gemütlich wirkt. Energiespa­rlampen und LEDs mit 2700 bis 3300 Kelvin strahlen dieses aus, erklärt das Branchenpo­rtal Licht.de. Neben der normalen Deckenlamp­e steht auf dem Nachttisch eine Leuchte mit diffus weichem Licht. Es reichen dafür schon Leuchtmitt­el mit geringer Leistung: LED-Lampen mit drei oder Energiespa­rlampen mit fünf Watt.

Ein Spiegel wird mit zwei Leuchten links und rechts an der Seite erhellt. Die Leuchtmitt­el darin müssen so abgeschirm­t sein, dass sie nicht blenden. Die Deutsche Gütegemein­schaft Licht weist darauf hin, dass Lichtquell­en nicht zu nah am Spiegel sein dürfen. Denn diese vertragen dauerhaft keine Temperatur­en über 45 Grad. Hilfreich sind extra Leuchten und Strahler am Schrank. Licht.de rät, diese an der Decke in rund 50 bis 80 Zentimeter Abstand vor dem Schrank anzubringe­n und so auszuricht­en, dass sie in das Schrankinn­ere leuchten.

● Ruhig stellen: Ob nun die Nachbarn laut sind oder man sich mal vom Geplapper der eigenen Kinder zurückzieh­en möchte – im Schlafzimm­er wird am besten Wert auf eine schallschl­uckende Einrichtun­g gelegt. Großflächi­ge Vorhänge, Teppichböd­en und Polstermöb­el verringern Lärm eher als polierte Betonböden und Stahlrohrm­öbel, erklärt der Verband Privater Bauherren.

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Foto: DGM, tmn Die meisten Betten stehen mit dem Kopfteil zur Wand – dazu wird auch geraten. Das befriedigt ein Sicherheit­sbedürfnis der Menschen.

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