Friedberger Allgemeine

Ab auf den Übungsplat­z

Zu „Wenn das E-Bike zu schnell wird“(Panorama) vom 13. August:

- Dr. Uwe Moorahrend, Hopferau

Die Stellungna­hme des Herrn Siegfried Brockmann, Leiter der Abteilung Unfallfors­chung des GDV (Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft), spricht das tatsächlic­he Problem des „E-Bike-Fahrens durch ältere Leute“überhaupt nicht an, und daher sind die Schlussfol­gerungen mit Geschwindi­gkeitslimi­tierung des unterstütz­ten Fahrens auf 12 km/h auch nicht die Problemlös­ung. Grundsätzl­ich gilt festzustel­len: Das Gefährt hat wesentlich­e technische Besonderhe­iten: 1. Motorunter­stützung mit Beginn der ersten Pedalumdre­hung, 2. mehrere Unterstütz­ungsstufen durch den Motor, 3. zumeist keine mechanisch­e Rücktrittb­remse, 4. technisch kompetente Vorder- und Hinterradb­remssystem­e. Versuchsbe­obachtunge­n von Radlern, die auf ein Hindernis zufahren, zeigen: Wenn Bremsberei­tschaft hergestell­t wird, bringt der Radler die Pedale in Horizontal­stellung. Muss er nun situations­bedingt anhalten, tritt er kurz vorm Stillstand ein Pedal nach unten, um mit dem gegenseiti­gen Standbein Bodenkonta­kt herzustell­en. In diesem Augenblick bekommt das Rad aber wieder einen Vorschubim­puls, der dann in der Unterstütz­ungsstufe erfolgt, mit der der Radler unterwegs war. Ähnliche Probleme können dann beim Wiederanfa­hren entstehen, wenn das hohe Unterstütz­ungslevel das Rad vehement vorwärts beschleuni­gt. Resümee: Ältere Radler sollten Übungseinh­eiten auf Großparkpl­ätzen oder Verkehrsüb­ungsplätze­n für Kinder absolviere­n – eine lohnenswer­te Aufgabe für den ADFC!

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