Friedberger Allgemeine

Der ganz normale Wahnsinn

- VON WOLFGANG LANGNER wla@augsburger-allgemeine.de

In der Bundesliga rollt wieder der Ball und schwupp hat das Leben wieder einen Sinn. Na ja, fast. Für einige war der 1. Spieltag auch völlig sinnlos. In erster Linie für den FC Augsburg, der mit einer 1:5-Packung aus Dortmund nach Hause fahren musste. Der FCA spielt zwar in neuen Trikots, doch die alten Probleme sind geblieben. Saisonüber­greifend kassierte Augsburg in den letzten beiden Spielen 13 Gegentore (acht in Wolfsburg am letzten Spieltag der Saison 2018/19). Torwart inklusive Abwehr – derzeit grausam. Dass der Sturm in Dortmund nicht zum Zug kam, war zu erwarten. Augsburg muss Lösungen finden. Am besten schnell. Dortmund hat wie erwartet eine erste Duftmarke gesetzt. Nachdem sich der BVB in der vergangene­n Saison leichtfert­ig die Meistersch­aft aus der Hand nehmen ließ, steht der Verein, der viele Millionen in dieser Saison investiert hat, auch in der Pflicht.

Normalerwe­ise könnte man es mit einem Schulterzu­cken abhaken, wenn man mit einem Remis in die Saison startet. Allerdings nicht, wenn man Ansprüche wie der FC Bayern München hat. Es scheint, dass da bereits nach dem 1. Spieltag der Topf schon überkocht. Das 2:2 gegen Hertha hat Neben- und Nachwirkun­gen. Renato Sanches, der nur fünf Minuten spielen durfte, hat allerdings nicht seinen Apotheker kritisiert, sondern Trainer Niko Kovac. Deshalb wurde er angeblich

zu einer Geldstrafe von 10000 Euro verdonnert. Da sieht man in Richtung Bayern-Coach wieder dunkle Wolken aufziehen. Vielleicht lässt Neuzugang Philippe Coutinho wieder die Sonne scheinen. Jedenfalls viel Vermisstes war schnell wieder präsent.

Auch der allseits beliebte und geschätzte Videokelle­r in Köln, der den Fußball gerechter macht, hat seinen Dienst wieder aufgenomme­n. An der Gerechtigk­eit hat der 1. FC Köln jetzt so seine Zweifel. Der Aufschrei des Effzeh bei der 1:2-Niederlage in Wolfsburg war jedenfalls groß. Denn die Attacke des Wolfsburge­r Guilavogui gegen Drexler schrie förmlich nach einem Elfmeter. Der neue Wolfsburge­r Trainer Oliver Glasner warf den zeternden Kölnern entgegen: „Der Schiedsric­hter hat immer recht.“Cooler Spruch, wenn man als Sieger vom Platz geht. Ob er den Schiedsric­htern in den kommenden 33 Spieltagen allerdings weiterhin so gewogen ist, wagen wir zu bezweifeln. Fakt ist: Der ganz normale Wahnsinn hat uns wieder und das ist gut so.

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Foto: dpa Bayern-Spieler Renato Sanches sorgte für den ersten Aufreger.
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