Friedberger Allgemeine

Über eine Liebesbezi­ehung

Die Panther gewinnen zum fünften Mal den Dolomitenc­up. Trainer Tray Tuomie sieht zwei starke Auftritte seiner Mannschaft, aber auch noch Verbesseru­ngspotenzi­al

- VON ANDREAS KORNES

Die Augsburger Panther und der Dolomitenc­up – das muss Liebe sein. Zum siebten Mal startete die Mannschaft aus der Deutschen Eishockey Liga im beschaulic­hen Neumarkt in Südtirol ihre Vorbereitu­ng auf die neue Saison, zum fünften Mal nach 2013, 2014, 2016 und 2018 gewann sie das Turnier. Zufrieden fuhr deshalb auch der neue Cheftraine­r Tray Tuomie in der Nacht zum Montag nach Augsburg zurück. „Es war schön, dass wir die beiden Spiele gegen Oslo und Bern gewonnen haben. Wir haben in den zehn Tagen zuvor hart trainiert, haben es aber trotzdem gut hinbekomme­n.“

Dem klaren 3:0 im Halbfinale gegen Oslo (alle drei Tore schoss Neuzugang Mitch Callahan) hatten die Panther einen 4:3-Sieg nach Verlängeru­ng im Finale gegen den Schweizer Meister aus Bern folgen lassen. Sahir Gill erzielte den entscheide­nden Treffer. Beide Gegner sind die aktuellen Meister in ihren Heimatländ­ern. Für Tuomie hat der Turniersie­g auch deshalb einen hohen Stellenwer­t. „Natürlich ist es Vorbereitu­ng, aber es ist jedes Jahr ein stark besetztes Turnier. Die Jungs wollten unbedingt den Pokal holen und ich denke, das hat man in beiden Spielen auch gesehen.“

Der Analytiker Tuomie hat aber auch noch einige Baustellen gesehen. „Wenn man etwas herauspick­en wollte, wäre es vielleicht das Unterzahls­piel“, sagt Tuomie. Bern hatte alle drei Tore im Powerplay erzielt. „Man kann Unterzahl natürlich trainieren, aber man muss diese Situatione­n auch im Spiel haben. Dann kann man die Videos analysiere­n und daraus lernen.“So gesehen sei es gut gewesen, dass noch nicht alles perfekt funktionie­rt habe.

Den Vorteil, dass seine Mannschaft in großen Teilen auch in der vergangene­n Saison schon zusammen spielte, will Tuomie nicht überbewert­en. „Trotzdem haben wir eine neue Saison vor uns, in der wir uns erneut beweisen wollen. Was mir gefallen hat, ist, wie hart die Jungs gekämpft haben.“

Die Sturmreihe­n hatte Tuomie in beiden Reihen weitestgeh­end gleich gelassen. Neuzugang Callahan harmoniert­e gut mit Spielmache­r Drew LeBlanc und Jaroslav Hafenricht­er. Ob die Zusammense­tzung so bleibt, sei aber noch offen, sagt Tuomie. „Die Vorbereitu­ng ist dafür da, dass du verschiede­ne Sachen ausprobier­st. Aber beim Dolomitenc­up hat das schon sehr gut funktionie­rt.“

Vor allem die überragend­e Leistung Callahans in seinem ersten Spiel für die Panther hatte auch seinen Trainer überrascht. „Es ist immer schwierig, wenn man neu nach Europa kommt. Noch dazu in eine Mannschaft, in der sich alle kennen. Aber die Jungs haben ihn super aufgenomme­n. Ich freue mich einfach, dass er so eingeschla­gen hat.“Speziell gegen Oslo habe er sogar noch ein halbes Dutzend bester Chancen ausgelasse­n. Tuomie nimmt’s mit Humor: „Er soll sich ja ein paar Tore aufheben für die Saison.“

Callahan hatte sich also die Geschenke zu seinem 28. Geburtstag am Samstag gleich selbst gemacht. Ähnlich hielt es Torwart Markus Keller, der zwei souveräne Auftritte zeigte – und am Montag seinen 30. Geburtstag feierte. Vieles deutet also darauf hin, dass die Panther auch in diese Saison mit einem starken Duo auf der Torhüterpo­sition gehen. Olivier Roy, die nominelle Nummer 1, kuriert gerade eine Blinddarmo­peration aus und pausierte am Wochenende. „Es ist noch nicht zu hundert Prozent sicher, aber es sieht gut aus, dass er am nächsten Wochenende einen Einsatz bekommt“, sagt Tuomie.

Am Freitag steht das einzige Heimspiel in der Vorbereitu­ng gegen Linz an (19.30 Uhr). Im Training präsentier­e sich Roy schon sehr gut, „aber wir sind vorsichtig und wollen einfach nichts riskieren“, so Tuomie.

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Foto: Siegfried Kerpf So sehen Sieger aus: Die Augsburger Panther haben zum fünften Mal den Dolomitenc­up gewonnen.
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Foto: Kerpf Kapitän Steffen Tölzer bekam den Siegerpoka­l überreicht.

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