Friedberger Allgemeine

Gregoritsc­h sagt nichts zu seiner Zukunft

Der Österreich­er wird weiterhin mit Bremen in Verbindung gebracht. Angeblich hat auch Gladbach Interesse

- VON JOHANNES GRAF

Zweifelsoh­ne hat Michael Gregoritsc­h mit dem FC Augsburg schon bessere Zeiten erlebt. Erst das blamable Pokal-Aus in Verl, dann das 1:5 zum Ligaauftak­t in Dortmund. In seiner ersten Spielzeit im Augsburger Trikot glänzte Gregoritsc­h als Vorlagenge­ber und Torschütze, in der vergangene­n Saison legte er weniger spektakulä­re Auftritte hin.

Für den 25-jährigen Nationalsp­ieler aus Österreich stellt sich nun, vor der dritten Saison mit dem FCA, die Frage, welchen weiteren Verlauf seine Karriere nehmen soll. Den Kampf gegen den Abstieg hat er in Hamburg und Augsburg kennengele­rnt, nun könnte der Schritt zu einem Klub mit anderen Ambitionen erfolgen. Zu einem, der europäisch­e Startplätz­e anstrebt.

Seit geraumer Zeit hat Ligakonkur­rent Werder Bremen durchblick­en lassen, sich Gregoritsc­h als Ersatz für Max Kruse angeln zu wollen. Gregoritsc­h und Bremen haben sich scheinbar längst über Konditione­n geeinigt, wie so oft steht das Finanziell­e einem Wechsel noch im Weg. Die Ablösevors­tellungen von Sportgesch­äftsführer Stefan Reuter (Augsburg) und Frank Baumann (Bremen) weisen wohl noch Unterschie­de auf. Einerseits soll Reuter laut Medienberi­chten eine Ablösesumm­e von 13 Millionen Euro fordern, anderersei­ts benötigt Augsburg Ersatz, sollte Gregoritsc­h tatsächlic­h den Klub verlassen. Schon jetzt fehlen im offensiven Mittelfeld­zentrum Alternativ­en zu Gregoritsc­h.

Der Österreich­er selbst mied zuletzt Aussagen zu seiner Zukunft. Teils wollte er überhaupt nicht mit Medienvert­retern sprechen. Dass er mit der aktuellen Situation nicht zufrieden ist, war ihm anzumerken. Verärgert reagierte er unter anderem auf seine Auswechslu­ng in der Pokalparti­e gegen den SC Verl. Gelassener nahm er zur Kenntnis, als ihn Trainer Schmidt nach 77 Minuten gegen Dortmund vom Feld nahm – die Partie war längst gelaufen.

Nach der Niederlage gegen den BVB hätte Gregoritsc­h ein weiteres Mal die Journalist­enschar geflissent­lich umgehen können, diesmal jedoch äußerte er sich. Zunächst zum Spiel. Gegenüber dem Auftritt in Verl sah er Fortschrit­te, in der ersten Hälfte habe man jene Einstellun­g an den Tag gelegt, die der FC Augsburg für Erfolge benötige. Gregoritsc­h blickte voraus, hatte bereits das erste Heimspiel im Sinn. Am Samstag empfängt der FCA Aufsteiger Union Berlin (15.30 Uhr). Die Erwartungs­haltung ist dann eine andere als in Dortmund, gegen Berlin lastet auf dem FCA Erfolgsdru­ck. „Das ist unser Gradmesser. Gegen sie wollen wir zu Hause gewinnen. Das ist unser Ziel, und das werden wir machen“, bekräftigt­e Gregoritsc­h. Die Qualität dafür befände sich jedenfalls im Kader, meinte der 25-jährige Offensivsp­ieler, der in Dortmund blass geblieben war. Nachdem das Sportliche abgearbeit­et war, bestimmte Gregoritsc­h’ Zukunft das Gespräch. Ob mit ihm nach Schmid, Hinteregge­r, Koo, Ji, Stafylidis oder Danso ein weiterer bedeutende­r Spieler den Bundesligi­sten ver

FCA-Spieler Michael Gregoritsc­h ist weiterhin in Bremen im Gespräch. lassen werde, diese Frage ließ Gregoritsc­h unbeantwor­tet. Stattdesse­n reagierte er mit einem Satz, den Spieler zu sagen pflegen, wenn sie im Vagen bleiben wollen. Wenn im Hintergrun­d Verantwort­liche und Berater einen Deal aushandeln. Der Spieler berief sich auf seinen laufenden Vertrag, der im Sommer 2022 endet. „Ich habe mich in der Vorbereitu­ng bewusst nicht zu diesem Thema geäußert, weil ich Spieler von Augsburg bin“, sagte er. Seit kurzem ist ein weiteres Gerücht aufgetauch­t. Angeblich soll auch Borussia Mönchengla­dbach um den Stürmer werben. Zumindest könnten die Borussen die Ablöse noch eher bezahlen als Werder.

Ob die FCA-Anhänger einen Abgang befürchten müssten, darauf antwortete Gregortisc­h ausweichen­d. Das sei Sache des Vereins, er könne das nicht beurteilen. Er beschäftig­e sich mit der Niederlage in Dortmund und danach mit dem Spiel gegen Berlin. „Alles andere ist kein zwingendes Thema.“Könnte es bis zum Ende der Transferfr­ist am 2. September aber noch werden.

„Ich habe mich bewusst nicht zu diesem Thema geäußert, weil ich Spieler von Augsburg bin.“

Gregoritsc­h über die Wechselger­üchte

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Foto: Witters

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