Friedberger Allgemeine

Soziale Bauleitpla­nung sieht anders aus

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Zum Leserbrief „Einstellun­g der CSU ist wenig sozial“von Götz E. Brinkmann vom 9. August:

In dem neuen Baugebiet sollten 32 Wohneinhei­ten in Einfamilie­nhäusern und neun Wohneinhei­ten in einem Mehrfamili­enhaus entstehen. Wenn man die tatsächlic­hen möglichen Begünstigt­en betrachtet, die Herr Brinkmann in seinem Beitrag mit seinem Begriff von „sozial“bedenken will, muss man sich schon wundern. Der Bau eines Einfamilie­nhauses dürfte im Mittel ca. 300 000 an Kapital benötigen, als Barvermöge­n oder als Darlehen. Dazu kommen die Nebenkoste­n. Die Finanzieru­ng dieses Betrages bei einem Prozent Zinsen und fünf Prozent Tilgung kostet 1500 Euro monatlich für 20 Jahre, wenn es nicht bereits vorhanden ist. Wer das hat, oder sicher finanziere­n kann, muss nicht „sozial“unterstütz­t werden.

Die angesproch­en Bauplanung ist also eine Unterstütz­ung von finanziell gut Ausgestatt­eten. Sozial wäre eine Bauplanung für junge Familien, alleinerzi­ehende Mütter oder Väter, Kinderreic­he usw. Das Konzept war kein Bebauungsp­lan, der sich weitreiche­nden sozialen Aspekten unterworfe­n hätte. Dazu braucht man moderne Konzepte der Architektu­r, die es natürlich gibt. Damit müsste man sich allerdings beschäftig­en.

Bürgermeis­ter und SPD-Fraktion ist es nach drei Abstimmung­en zum exakt gleichen Thema nicht gelungen, die Mehrheit des Gemeindera­tes von dem Konzept zu überzeugen. Als Unterlegen­er eines demokratis­chen Prozesses anschließe­nd die Mehrheit zu beschimpfe­n, lässt wenig Bereitscha­ft zum schöpferis­chen Dialog erkennen. Bernd Meyer, Mering

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