Friedberger Allgemeine

Viele Chancen, aber zu wenig Tore

Mering zeigt in Bad Heilbrunn eine engagierte Vorstellun­g, nur vor dem Tor sieht Trainer Abazi noch Verbesseru­ngsbedarf. Der TSV Friedberg hat ein ähnliches Problem. Rinnenthal schlägt ganz spät zu

- VON PETER KLEIST

Mering/Friedberg Die Null müsse hinten stehen, hatte Merings Trainer Ajet Abazi vor dem Spiel beim SV Bad Heilbrunn, einem Aufsteiger in der Landesliga Südwest, gefordert. Und die Null stand – auch dank des mehrfach überragend haltenden Torhüters Julian Baumann, und so konnte der MSV mit dem 2:0-Erfolg drei wichtige Punkte mit nach Hause an die Paar nehmen. Allerdings musste der Trainer lange warten, ehe seinem Sohn Jeton mit dem 2:0 in der 76. Minute der erlösende Treffer gelang. „Wir hätten die Partie schon wesentlich früher, nämlich schon in der ersten Halbzeit entscheide­n müssen“, erklärte Ajet Abazi. Die Tatsache, dass man einfach zu wenig aus den vielen glasklaren Möglichkei­ten machte, war auch der Grund dafür, dass der Meringer Coach nicht ganz zufrieden war. „Wir haben einfach zu viele Chancen gebraucht, um die zwei Tore zu erzielen – wir hatten in der ersten Halbzeit schon sechs, sieben dicke Möglichkei­ten und wir hätten zur Pause schon mit drei oder vier Toren Vorsprung führen können“, führte Abazi aus. So konnten sich die Meringer bei Torhüter Baumann bedanken, der in einer Eins-gegenEins-Situation glänzend reagierte und so das 1:0 für Mering in die Pause rettete. Nach dem Wechsel machte Heilbrunn noch mehr auf, was dem MSV weitere Konter ermöglicht­e – aber auch die verpufften ungenutzt. „Da müssen wir konsequent­er werden, denn so was kann im Fußball auch mal schnell nach hinten losgehen“, meinte der Trainer. Julian Baumann musste auch in Abschnitt zwei mehrmals sein ganzes Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Trotz allem aber überwog das Positive, Abazi bescheinig­te seiner Elf, „sehr gut gearbeitet“zu haben.

Weniger rosig sieht es beim TSV Friedberg in der Bezirkslig­a Süd aus. Die englische Woche nach dem tollen Auftritt gegen Königsbrun­n verlief dann nicht so, wie man es sich erhofft hatte. 0:5 in Aystetten, nun 1:2 zu Hause gegen den Mitaufstei­ger TSV Ottobeuren. Trainer Ali Dabestani hob schon mahnend die Stimme und sagte seinem Team eine „ganz, ganz schwere Saison“voraus. „Wir müssen immer 120 Prozent geben und das funktionie­rt nicht, wenn immer wieder Spieler fehlen“, so der Coach. Der führt auch aus, dass er gerne noch die eine oder andere Verstärkun­g gehabt hätte. Dennoch bescheinig­te er seiner Elf Moral, sie habe bei der großen Hitze alles versucht, aber es habe nicht gereicht. Kein Vorwurf ging an Marcel Pietruska, der beim Stand von 0:1 einen Foulelfmet­er verschoss, oder an Torhüter Josip Sagolj, der diesmal den zuletzt gesundheit­lich etwas angeschlag­enen Markus Zimmermann vertrat. „Zimmi bleibt die Nummer eins“, betonte Dabestani, der auch das derzeit fehlende Quäntchen Glück bemängelt. „Aystetten schießt in einer Halbzeit dreimal aufs Tor und macht drei Tore, Ottobeuren macht aus zweieinhal­b Schüssen zwei Treffer – wir haben gerade auch kein Glück. Das müssen wir uns wieder erarbeiten“, so der TSV-Trainer.

Dagegen kann der FC Stätzling in der Bezirkslig­a Nord mit seiner englischen Woche zufrieden sein. Dem 3:2 gegen Altenmünst­er folgte ein 2:0 gegen Nördlingen II – zweimal freuten sich die Stätzlinge­r über späte Tore. Gegen Altenmünst­er war der von Deniz Eryildirim gehaltene Elfmeter beim Stand von 0:2 der „Kick-off zum Besseren“, wie es Trainer Andreas Jenik formuliert­e. „Ein 0:3 hätten wir wohl nicht mehr aufgeholt“, so der Coach weiter. Der bemängelte, dass man in Halbzeit eins gegen Altenmünst­er alles vermissen ließ, was zum Fußball gehört. Gegen Nördlingen II war es nun ein verdienter Sieg, wie Jenik fand. „Es hätte aber auch anders laufen können, aber diesmal haben wir nicht gleich mit der ersten Chance des Gegners ein Tor kassiert“, so der Trainer. Nach zwei Siegen sehe es wieder besser aus, aber noch würden die Teams in der Tabelle sehr eng zusammenhä­ngen.

1999 verlor der FC Bayern durch zwei Tore binnen 102 Sekunden das legendäre Champions-League-Finale gegen Manchester United, der BC Rinnenthal machte nun in der Kreisliga Ost in der 90. und 91. Minute aus einem 1:2 gegen Firnhabera­u einen 3:2-Sieg. Sehr zur Freude des neuen Trainers Lubos Cerny und des Abteilungs­leiters Thomas Losinger. „Nach einem 0:2 hätten wir nicht mehr damit gerechnet, aber wir haben halt von der Bank noch einmal nachlegen können“, so Losinger. Gerade Elias Bradl sorgte für frischen Wind, erzielt das 2:2 selbst und bereitete das 3:2 durch den ebenfalls eingewechs­elten Valentin Riedl vor. Dagegen endete beim Kreisliga-Aufsteiger TSV Dasing eine beispiello­se Erfolgsser­ie: Erstmals seit dem 3. Juni 2018 (damals 0:1 in Gebenhofen) verlor die Truppe von Trainer Jürgen Schmid wieder ein Punktspiel. Diesmal zogen die Autobahner in Feldheim mit 2:3 den Kürzeren, nachdem sie sogar einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatten.

Ebenfalls einen Fehlstart legte der Kissinger SC in der Kreisliga Augsburg hin. Der Bezirkslig­a-Absteiger verlor gegen den FC Horgau auf eigenem Platz mit 1:3. „Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben auch drei individuel­le Fehler gemacht und denen die Tore geschenkt“, so der neue Trainer Marco Henneberg. Zudem sei der Elfmeter gegen den KSC keiner gewesen und Kissing hätte im zweiten Durchgang einen klaren Elfer bekommen müssen. „Das waren unglücklic­he Entscheidu­ngen, aber ich will die Niederlage nicht am Unparteiis­chen festmachen, das wäre zu einfach“, so Henneberg.

Eine Klasse tiefer, in der Kreisklass­e Aichach, sorgte ein Aufsteiger gleich für Furore: Die Sport-Freunde Bachern setzten sich mit einem unerwartet deutlichen 6:0-Sieg gegen den Kreisliga-Absteiger TSV Rehling an die Tabellensp­itze. Während der FC Stätzling II mit dem 2:1 in Oberbernba­ch einen guten Einstand in der neuen Klasse feierte, holte der SV Wulfertsha­usen mit 4:4 in Stotzard einen Punkt.

Der umgruppier­te

(1:2 gegen und der Ried (0:2 gegen Aufsteiger verloren zum Auftakt ebenso, wie der TSV Merching in der Kreisklass­e Augsburg-Mitte. Das Team von Andreas Schaile ist als einzige Landkreism­annschaft nach Augsburg eingruppie­rt worden und zog gegen Mesopotami­en mit 1:3 den Kürzeren.

In den A-Klassen untermauer­te der FC Laimering/Rieden mit einem 5:0 gegen den SV Wulfertsha­usen II seine Ambitionen in der Gruppe Ost. Vor einer mehr als schweren Saison dürfte dagegen der SC Eurasburg stehen – zum Auftakt setzte es gleich einmal eine 2:10-Klatsche gegen den TSV Sielenbach. In der Gruppe Mitte kam der Kissinger SC II zu einem 4:4 gegen Alba Augsburg, und der TSV Friedberg II verlor gegen den TSV Haunstette­n II mit 2:4. Allerdings ist in dieser Liga die Abstiegsfr­age ja bereits geklärt: Die DJK Hochzoll hatte ihr Team zurückgezo­gen und stand damit schon vor Saisonbegi­nn als sicherer Absteiger fest.

 ?? Foto: Ewald J. Scheittere­r ?? Er war mühsam, aber letzten Endes doch verdient: der 2:0-Sieg des SV Mering beim Landesliga-Aufsteiger Bad Heilbrunn. Dabei ließen die Meringer, die sich hier über das 2:0 von Jeton Abazi (Zweiter von rechts) freuen, vor allem im ersten Spielabsch­nitt jede Menge hochkaräti­ger Chancen aus.
Foto: Ewald J. Scheittere­r Er war mühsam, aber letzten Endes doch verdient: der 2:0-Sieg des SV Mering beim Landesliga-Aufsteiger Bad Heilbrunn. Dabei ließen die Meringer, die sich hier über das 2:0 von Jeton Abazi (Zweiter von rechts) freuen, vor allem im ersten Spielabsch­nitt jede Menge hochkaräti­ger Chancen aus.
 ?? Foto: Tom Trilges ?? Hatte mehrmals Gesprächsb­edarf mit den Unparteiis­chen: Kissings Trainer Marco Henneberg. Der wollte die Schuld an der 1:3-Niederlage gegen Horgau aber dennoch nicht dem Schiedsric­hter anlasten.
Foto: Tom Trilges Hatte mehrmals Gesprächsb­edarf mit den Unparteiis­chen: Kissings Trainer Marco Henneberg. Der wollte die Schuld an der 1:3-Niederlage gegen Horgau aber dennoch nicht dem Schiedsric­hter anlasten.

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