Friedberger Allgemeine

SPD: Scholz findet eine Partnerin

Kampf um Vorsitz mit einer Brandenbur­gerin

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Berlin Außerhalb Brandenbur­gs können bisher nur Eingeweiht­e etwas mit dem Namen Klara Geywitz anfangen. Nun schickt sich die 43 Jahre alte Potsdameri­n an, gemeinsam mit Olaf Scholz SPD-Vorsitzend­e zu werden. In der Partei kennt man sie als stets direkt gewählte Landtagsab­geordnete (seit 2004), als stellvertr­etende Landesvors­itzende (2008 bis 2013) und Generalsek­retärin der Brandenbur­gSPD (bis 2017) sowie als Beisitzeri­n im Bundesvors­tand (seit 2017).

Derzeit befindet sich Klara Geywitz mit ihrem roten Lastenfahr­rad im Wahlkampf. Sie will ihr Direktmand­at verteidige­n und hat als Zugpferd an diesem Mittwoch einen Neu-Potsdamer zu Gast: Olaf Scholz. Die Diskussion­sveranstal­tung einen Tag nach Bekanntwer­den der gemeinsame­n Kandidatur bekommt eine andere Bedeutung.

Geywitz gilt als schonungsl­os ehrlich und konfliktfä­hig. Probleme löst sie aber eher im Hintergrun­d. Als die Diplompoli­tologin 2008 zur Stellvertr­eterin des damaligen SPDLandesc­hefs Matthias Platzeck gewählt wurde, war Tochter Anna, ihr erstes von mittlerwei­le drei Kindern, gerade 45 Tage alt. Sie scheute sich nicht, die zusätzlich­e Aufgaben zu übernehmen. Mit ihren Reden beweist sie ironischen Humor: „Es dürfte in Brandenbur­g ungefähr so viele Burka-Trägerinne­n geben wie illegal eingewande­rte Elche aus Polen“, sagte sie 2016 in einer Landtagsde­batte über ein Burka-Verbot.

Inzwischen bewerben sich in der SPD sieben Duos und drei Einzelkand­idaten um die Nachfolge von Andrea Nahles. Unter ihnen sind auch die Bundestags­abgeordnet­en Hilde Mattheis aus Ulm (mit Dierk Hirschel) und Karl-Heinz Brunner aus Illertisse­n. Auf eine Bewerbung verzichtet haben am Dienstag SPDGeneral­sekretär Jens Klingbeil und Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil.

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Fotos: Jörg Carstensen, dpa Das Bewerber-Duo Olaf Scholz und Klara Geywitz.

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