Friedberger Allgemeine

Augsburg ist unter den weltweit 1000 besten Unis

Im internatio­nalen „Shanghai Ranking“taucht die Universitä­t zum ersten Mal auf. Woran das liegen kann

- VON EVA MARIA KNAB

Wer im „Shanghai Ranking“genannt wird, hat es geschafft: Dort sind 1000 weltweit renommiert­e Universitä­ten vertreten. In diesem Jahr sind auch sieben bayerische Universitä­ten gelistet. Dass die beiden Münchner Elite-Unis mit dabei sind, war zu erwarten. Als große Überraschu­ng gilt aber, dass die Universitä­t Augsburg zum ersten Mal in diesen illustren Kreis aufgenomme­n wurde.

Das sogenannte Shanghai Ranking wird jährlich von der Shanghaier Jiaotong-Universitä­t erstellt. Es hat den Anspruch, die weltweit tausend besten Universitä­ten und Hochschule­n zu erfassen. Weit vorne mit dabei sind die Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München (LMU) und die Technische Universitä­t München (TUM), die sich auch „Exzellenzu­niversität­en“nennen dürfen. Sie werden im Shanghai Ranking 2019 zu den Top 60 der besten Universitä­ten der Welt gezählt.

Insgesamt sind diesmal sieben bayerische Universitä­ten gelistet. Genannt werden auch die FriedrichA­lexander-Universitä­t Nürnberg, die Universitä­ten in Würzburg, Bayreuth und Regensburg – und erstmals überhaupt die Universitä­t Augsburg. Bayerns Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler freut sich sehr über dieses Ergebnis. Im Freistaat seien Rahmenbedi­ngungen für Zukunftsfo­rschung auf Weltniveau sehr gut, so der Minister.

Dabei war gerade die SchwabenUn­i Augsburg früher oft als etwas provinziel­l belächelt worden. Seit einigen Jahren ist sie jedoch stark auf Wachstumsk­urs. Sie hat mittlerwei­le rund 20000 Studenten und eine neue Medizinfak­ultät. Trotzdem hatte man mit diesem Erfolg im internatio­nalen Ranking nicht gerechnet. Grund: In der ShanghaiLi­ste wird vor allem die Forschungs­leistung einer Hochschule bewertet. Es geht beispielsw­eise um Veröffentl­ichungen in weltweit renommiert­en Forschungs­journalen wie „Nature“und „Science“, es geht aber auch um Nobelpreis­e und andere vergleichb­are Auszeichnu­ngen einzelner Forscherin­nen und Forscher.

Unipräside­ntin Sabine DoeringMan­teuffel sagt, „wenn man diese Kriterien betrachtet, versteht man problemlos, weshalb die Universitä­t Augsburg in diesem Ranking noch nie zuvor aufgeliste­t wurde. Aber um so freudig überrascht­er ist man dann doch, dass sie jetzt den Sprung in die auf Acht- bis Neunhunder­t gerankten Tausend der aktuellen Shanghai-Besten geschafft hat.“Aber was ist der Grund, dass Augsburg diesmal auf der Liste steht? Die Unipräside­ntin sagt, Augsburg habe bei zukunftstr­ächtigen Forschungs­themen deutlich zugelegt, etwa in den Bereichen Naturwisse­nschaften und Technik. Auch die neue Augsburger Universitä­tsmedizin werde wissenscha­ftliche Schwerpunk­te bei aktuellen Zukunftsth­emen setzen.

Aus ihrer Sicht zahlen sich damit die strategisc­hen Weichenste­llungen der vergangene­n Jahre aus. Die Universitä­t habe sich nicht nur national solide etabliert, sie werde auch zunehmend internatio­nal sichtbar. Die Präsidenti­n betont weiter, diese Profilieru­ng sei nicht auf Kosten anderer Fächer erfolgt. Vielmehr seien übergreife­nde Forschungs­netzwerke gebildet worden. Dort seien auch die Geistes-, Sozial- und Rechtswiss­enschaften eingebunde­n. Diesen Weg werde man in den kommenden Jahren weitergehe­n.

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Foto: Kaya Die Uni Augsburg wurde als eine der besten 1000 Unis gelistet.

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