Friedberger Allgemeine

Panoramato­ur ins Dachauer Land

Blick auf die Alpen, beeindruck­ende Kirchen und ein Gänsehautm­oment

- VON TOM TRILGES

Friedberg/Dachau Fahrradfah­ren kann vieles sein: einfach nur Entspannun­g, ein kraftraube­nder Sport oder auch das Erreichen atemberaub­ender Ziele. Auf der Tour von Friedberg in das Dachauer Land ist alles geboten.

Auf der sportliche­n Route beeindruck­en vor allem die Kirchengeb­äude mit ihren wunderschö­nen Wandmalere­ien.

Die Pfarrkirch­e in Altomünste­r bildet lediglich den Höhepunkt – bei entspreche­nder

Zeit sollte man sich aber auch die anderen Gotteshäus­er am Wegesrand nicht entgehen lassen.

Doch auf den langen Teilstücke­n lässt sich auch gut vom Alltag abschalten. Gerade im Landkreis Dachau finden sich immer wieder großflächi­ge Felder in der Hügellands­chaft. Auch Tiere säumen vielerorts die Strecke – Kühe, Schafe und in Dasing sogar Alpakas. Eine kurze Verschnauf­pause am Wegesrand auf einer der Bänke oder an einer Weide verspreche­n in jedem Fall glückselig­e Momente.

In Dachau gibt es dann ein Wechselbad der Gefühle: Bei der Besichtigu­ng der KZ-Gedenkstät­te läuft es wohl jedem Besucher eiskalt den Rücken herunter. Die Energie des Ortes lässt sich nur durch das eigene Erleben wirklich fassen. Wenn der Massenmord während Nazi-Herrschaft plötzlich greifbar wird, verstummen selbst die sonst redseligen Touristen für einige Momente. Weltbekann­t: das Tor mit der Inschrift „Arbeit macht frei“.

Ein nicht minder beeindruck­endes, dafür wesentlich erfreulich­eres Kontrastpr­ogramm erwartet die Radler am Schloss Dachau. An klaren Tagen bietet die dortige Terrasse einen einzigarti­gen Blick in die Alpen und Allgäuer Berge sowie auf Landeshaup­tstadt München. Wer in dieser Phase der Tour Durst oder Hunger verspürt, sollte beim Altstadtho­tel Zieglerbrä­u oder direkt am Schloss eine Auszeit auf den herrlichen Panoramate­rrassen nehmen – es lohnt sich.

Es muss nicht alles an einem Tag sein

Die ambitionie­rte Tour kann ohne Probleme auf zwei Tage mit einer Übernachtu­ng ausgedehnt werden. Das bietet den Vorteil, dass man die zahlreiche­n lohnenswer­ten Einkehrmög­lichkeiten und Sehenswürd­igkeiten genießen und anschauen kann und sich auf dem Rad weniger sputen muss. Eine andere Option ist die Rückfahrt aus Dachau mit dem Zug: Nach Augsburg besteht zwar keine direkte Verbindung, dennoch dauert die Fahrt über München in der Regel nur eine gute Stunde.

Beim Absolviere­n der gesamten 120 Kilometer an einem Tag kommt es auf einen frühen Start an. Dann gerät man im Verlauf nicht in Hektik. Zudem sollten E-Biker im Vorfeld ihre ungefähre Akkulaufze­it prüfen. Bei manchen E-Bikes reicht ein vollgelade­ner Akku für die ganze Route, bei anderen ist das Aufladen – zum Beispiel beim Wirtshaus am Erdweg – notwendig. Ohne zusätzdie lichen Antrieb sollten nur höchst versierte Radfahrer die Strecke in Angriff nehmen.

Für alle, die von dieser Empfehlung angetan sind: Als Folgetrip eignet sich ein Ausflug in nördliche Richtung, zum Beispiel über Pfaffenhof­en nach Freising – mit Stopp an der Kirche in Maria Beinberg.

 ??  ??
 ?? Fotos: Tom Trilges ?? Das Schloss Dachau wurde um 1100 erbaut. Lange residierte­n die Wittelsbac­her im Sommer dort. Von den ursprüngli­chen vier Flügeln ist noch einer erhalten.
Fotos: Tom Trilges Das Schloss Dachau wurde um 1100 erbaut. Lange residierte­n die Wittelsbac­her im Sommer dort. Von den ursprüngli­chen vier Flügeln ist noch einer erhalten.
 ??  ??
 ??  ?? Schafe und Kühe begegnen den Radfahrern auf ihrer Strecke aus dem Wittelsbac­her Land nach Dachau häufiger. Sie weiden auf den weiten Hügellands­chaften, die den Weg immer wieder säumen.
Schafe und Kühe begegnen den Radfahrern auf ihrer Strecke aus dem Wittelsbac­her Land nach Dachau häufiger. Sie weiden auf den weiten Hügellands­chaften, die den Weg immer wieder säumen.
 ??  ?? Von der Anhöhe, auf der das Dachauer Schloss steht, kann man über München bis zum Alpenrand schauen.
Von der Anhöhe, auf der das Dachauer Schloss steht, kann man über München bis zum Alpenrand schauen.
 ??  ?? Das Besondere an der Tafernwirt­schaft Niederdorf ist neben dem Essen der große Kinderspie­lplatz mit Bobby-Car-Bahn, Semmelkist­en-Rutsche, Bolzplatz und mehr.
Das Besondere an der Tafernwirt­schaft Niederdorf ist neben dem Essen der große Kinderspie­lplatz mit Bobby-Car-Bahn, Semmelkist­en-Rutsche, Bolzplatz und mehr.
 ??  ?? Die KZ-Gedenkstät­te in Dachau besuchen jährlich rund 800 000 Menschen.
Die KZ-Gedenkstät­te in Dachau besuchen jährlich rund 800 000 Menschen.
 ??  ?? Die Kirche in Altomünste­r wurde Ende des 18. Jahrhunder­ts erbaut.
Die Kirche in Altomünste­r wurde Ende des 18. Jahrhunder­ts erbaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany