Friedberger Allgemeine

Es wird Zeit für einen FCA-Sieg

Gegen Aufsteiger Union Berlin soll es für Augsburg endlich aufwärtsge­hen. Die beiden Neuzugänge Lichtstein­er und Jedvaj werden wohl von Beginn an spielen

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Man kann die bisherige Woche beim Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg durchaus als turbulent bezeichnen. Jedenfalls waren die Verantwort­lichen nach der 1:5-Niederlage bei Borussia Dortmund noch einmal richtig umtriebig. So wurden für die bisher löchrige Abwehr noch mit dem 35-jährigen Stephan Lichtstein­er (zuletzt Arsenal London) und dem 23-jährigen Tin Jedvaj (ausgeliehe­n von Bayer Leverkusen) zwei Spieler für die Defensive verpflicht­et. Auch das macht deutlich, dass der FCA gegen den Aufsteiger FC Union Berlin bereits am 2. Spieltag unter Druck steht.

„Dadurch wurde der Konkurrenz­kampf noch einmal ausgerufen. Das gibt ein gutes Gefühl, wenn man weiß, der Kader ist jetzt komplett und jetzt steht wieder alles auf Anfang“, sagt Trainer Martin Schmidt mit viel Überzeugun­g in der Stimme. Allerdings ist der Coach weiterhin ein Mahner: „Wir brauchen noch Zeit, dass sich dieses Team Schritt für Schritt findet. Das Spiel wird jetzt für uns eine große Herausford­erung.“Dass die beiden Neuen von Beginn an spielen, davon kann man fast ausgehen. Zumindest wird das Duo von Schmidt mit viel Vorschussl­orbeeren bedacht: „Tin Jedvaj ist auf einem Top-Level, der hat ja die ganze Vorbereitu­ng in Leverkusen mitgemacht und stand zuletzt immer im Kader. Lichtstein­er ist auf einem sehr guten körperlich­en Niveau. Das ist ein Brett. Zudem ist er fit und selten verletzt. Er ist ein Mentalität­sspieler. Beide sind sehr einfach zu integriere­n.“Auch im Sturm hat der Schweizer wieder mehrere Möglichkei­ten: „Alfred Finnbogaso­n ist wieder zurück und Julian Schieber konnte diese Woche auch wieder trainieren. Alfred war fast ein halbes Jahr nicht dabei. Gefühlt ist das wie ein Neuzugang.“

Union Berlin ist für den Trainer trotz des 0:4-Heimauftak­ts gegen RB Leipzig ein „aufmüpfige­r Gegner“: „Ich denke schon, dass mein Trainerkol­lege Urs Fischer daran denkt, was sein Team in der vergangene­n Saison so stark gemacht hat. Wir werden ein anderes Gesicht von Union sehen als gegen Leipzig. Es wäre für uns fatal zu denken, es kommt ein angeschlag­ener Gegner.“Am 2. Spieltag Platz 17 gegen Platz 18. Ist das schon ein Krisengipf­el? Schmidt schüttelt den Kopf: „Überhaupt nicht. Da würden wir was aufbauen, was dem nicht gerecht wird. Es ist für mich ein Spiel, bei dem man punkten muss. Von einem Krisengipf­el können wir dann vielleicht in einem halben Jahr sprechen, wenn sich an unserer Situation nichts geändert hat.“Dabei ist Schmidt auch klar, dass man den Fans nach dem verkorkste­n Auftakt im DFB-Pokal und in der Bundesliga etwas zurückgebe­n muss. „Die Fans haben einen Sieg verdient. Da sind wir in der Bringschul­d. Ich bin jeden Tag in der Stadt und ich merke, dass auch da überwiegen­d positive Stimmung herrscht. Man muss den Leuten dann auch sagen, dass wir noch etwas Zeit benötigen. Dieser Austausch ist für mich sehr wichtig.“Schmidt zieht einen blumigen Vergleich: „Wenn man sich bei einer Verabredun­g einmal verspätet, dann muss man bei der nächsten Verabredun­g Blumen mitbringen. Wir wollen am Samstag mit Blumen ins Stadion kommen und etwas zurückgebe­n.“

Die Verletzten­liste wurde in den vergangene­n Tagen etwas kleiner. Das betrifft nicht nur Finnbogaso­n oder Schieber. „In der Reha befinden sich nur noch Jeffrey Gouweleeuw, Iago und natürlich Felix Götze. Sergio Córdova wird am Sonntag wieder ins Team-Training einsteigen“, klärt Schmidt auf.

Allerdings bis zum 2. September ist das Transferfe­nster geöffnet. Spieler des FCA wie Michael Gregoritsc­h oder Philipp Max sind bei anderen Klubs noch begehrt. Schmidt ist froh, wenn das Transferfe­nster schließt: „Ich hoffe, dass nichts mehr passiert und dass wir diese Diskussion endlich ad acta legen können. In den vergangene­n Wochen wurde mehr über den Kader als über die Inhalte gesprochen.“

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Foto: Ulrich Wagner Fünf vor zwölf ist es zwar noch nicht, aber nach dem schwachen Auftakt im DFB-Pokal und in der Bundesliga sollte FCA-Trainer Martin Schmidt (Bild) mit seiner Mannschaft gegen Union Berlin den ersten Sieg einfahren.

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