Friedberger Allgemeine

Lehmann nennt Aus beim FCA „irrational“

Der Ex-Nationalto­rhüter hofft nach Assistenzs­telle nun auf einen Cheftraine­rposten

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Jens Lehmann und der FC Augsburg – das war nur eine kurze Episode. Vier Monate lang arbeitete der ehemalige Nationalto­rwart als CoTrainer beim FCA. Als Stabilisat­or für die wacklige Defensive geholt, erfüllte der 49-Jährige die Erwartunge­n nur bedingt und wurde zusammen mit Cheftraine­r Manuel Baum entlassen. Diesen Schritt kann Lehmann bis heute nicht wirklich nachvollzi­ehen.

Auf der Kölner Videospiel­messe „Gamescom“in Köln sagte der ExProfi über seine Augsburger Zeit: „Es war leider ein abruptes Ende.“Dass er seinen Job nach dem 0:4 gegen die TSG Hoffenheim verlor, habe vor allem an der Ungeduld der FCA-Verantwort­lichen gelegen, die nach der Pleite um den Klassenerh­alt fürchteten: „Das war der Situation geschuldet, dass Angst aufgekomme­n ist. Und wenn Angst da ist, gibt es manchmal irrational­e Entscheidu­ngen. Aber das ist normal im Fußball.“

An seinen generellen Ambitionen hat das Erlebnis in Augsburg aber nichts geändert: Lehmanns Ziel ist es, zeitnah als Cheftraine­r zu arbeiten. Als Co-Trainer arbeitete er bereits in der Saison 2017/18 unter Arsène Wenger beim englischen Erstligist­en FC Arsenal London, musste aber nach der Verpflicht­ung des neuen Coaches Unai Emery den Verein verlassen.

Jens Lehmann setzt darauf, dass „die Leute in Panik geraten“. Die Rolle als Assistent passe ohnehin nicht zu ihm, befindet Lehmann. Dass ihn die Chefrolle mehr reize, hatte er schon kurz nach dem Aus in Augsburg betont: „Man kann als Trainer unheimlich viel bestimmen.“Über sich selbst sagte Lehmann damals: „Ich bin besser im Führen als im Daneben-Stehen und Zuschauen.“

Dass er schon bald eine Chance auf einen Chefposten bei einem Klub in der ersten oder zweiten Bundesliga bekommt, davon scheint Lehmann überzeugt zu sein. Schließlic­h würden die Misserfolg­e den Druck auf die Verantwort­lichen erhöhen, personell etwas zu ändern: „Es wird bei etlichen Bundesligi­sten und Zweitligis­ten Situatione­n geben, dass die Leute in Panik geraten.“

Lehmann schränkt aber ein, dass es nicht gleich ein Bundesligi­st sein muss: „Die Wahrschein­lichkeiten sind natürlich höher, je tiefer man geht.“Vertragsve­rhandlunge­n mit dem FC Augsburg müsste Lehmanns neuer Klub übrigens nicht führen: FCA-Manager Stefan Reuter hatte Ende Mai betont, dass der eigentlich bis 2020 abgeschlos­sene Vertrag mit dem Coach bereits ausgelaufe­n sei.

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Foto: Ulrich Wagner Nach dem abrupten Aus als Trainerass­istent beim FC Augsburg schwebt Jens Lehmann eine Stelle als Cheftraine­r in der Bundesliga vor.

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