Kissing bezahlt den Sieg teuer
Der KSC gewinnt gegen Aichach zwar 1:0, doch der Torschütze muss vom Platz getragen werden. Der TSV Friedberg kommt in Alsmoos eine Runde weiter. Mühlhausen entpuppt sich weiter als Favoritenschreck
Friedberg/Kissing/Mühlhausen Das Altlandkreis-Trio, das am Mittwochabend in der dritten Runde des Toto-Pokals auf Kreisebene im Einsatz war, machte es dem TSV Dasing nach. Die Autobahner hatten ja schon am Dienstag den Bezirksligisten Viktoria Augsburg ausgeschaltet, nun zogen der Kissinger SC (1:0 gegen den BC Aichach), der TSV Friedberg (3:1 in Alsmoos) und Pokalschreck TSV Mühlhausen (3:1 gegen Thierhaupten) nach.
● Kissinger SC – BC Aichach 1:0 Der BC Aichach leistete sich den Luxus die beiden Wehren-Brüder und Christian Kapl in der ersten Halbzeit zu schonen und ganz auf Maximilian Schmuttermair zu verzichten. Beide Mannschaften versuchten, das Tempo hoch zu halten und den Gegner im Spielaufbau zu stören. Das gelang, denn im ersten Abschnitt gab es kaum Chancen. Die erste hatte Aichach, aber Winkler verzog deutlich. Lange Zeit vermasselte sich Kissing die guten Angriffe selbst mit ungenauen Vorlagen, stand aber in der Defensive sehr sicher. Und unmittelbar vor dem Pausenpfiff vergab Marius Horak seine selbst erarbeitete Torchance, als er frei über das Gehäuse zielte (45.). In Halbzeit zwei erarbeitete sich der KSC mehr Spielanteile, ohne aber zu zwingenden Chancen zu kommen. Glück hatte die Heimmannschaft als Schiedsrichter Manfred Keil einen Vorteil abpfiff, Elias Sultani wäre frei vor dem KSC-Tor gewesen.
Torschütze scheidet verletzt aus
Das entscheidende Tor entsprang dem wohl besten Angriff des Spiels. Jonas Gottwald setzte sich gegen den Ex-Kissinger Gajic durch, seine scharfe Hereingabe nahm Pascal Mader direkt und der Ball schlug unhaltbar flach im langen Eck ein (78.). Wenig später bewahrte der Pfosten Aichach bei einem Versuch von Andreas Lachner vor dem 0:2. In den letzten Minuten kam eine ungesunde Härte in das Spiel. Pascal Mader wurde zunächst von Leonhard Prölß von hinten umgesäbelt, was dem Aichacher glatt Rot einbrachte (86.). Und als Kissing in der letzten Spielminute gegen den auf
gerückten BCA einen Konter starteten, wurde Mader von Torhüter Lucic an der Mittellinie weggeräumt und musste mit einer Platzwunde vom Platz getragen, ins Krankenhaus gebracht und dort genäht werden. Ob Mader am Sonntag eingesetzt werden kann, steht noch nicht fest. Warum diese Aktion des BCAKeepers keine Konsequenzen für den Aichacher hatte, konnte man beim Kissinger SC nicht nachvollziehen.
Tor 1:0 Pascal Mader (78.) – Rote Karte Prölß (Aichach/86./grobes Foulspiel) – Zuschauer 100
● SSV Alsmoos-Petersdorf – TSV Friedberg 1:3 Etwas unerwartet kam dieser Erfolg des TSV Friedberg, der mit einer verstärkten zweiten Mannschaft zum Kreisligisten gefahren war. Tobias Kain, Coskun
Bür, Kevin Makowski und Kevin Seifert sowie Torhüter Josip Sagolj und Neuzugang Erick Pereira de Aroujo, die zum erweiterten Bezirksliga-Kader gehören, standen im Aufgebot, das Trainer Markus Specht auf den Rasen schicken konnte. „Ich denke, wir haben letztlich nicht unverdient gewonnen, auch wenn wir anfangs ein paar brenzlige Situationen überstehen mussten“, so Specht. Per Foulelfmeter brachte Benjamin Fink den TSV in Führung (21.), Kevin Makowski war gefoult worden. Nach der Pause kassierten die Friedberger den vermeidbaren Ausgleich (48.), doch zwei schön zu Ende gespielte Konter binnen drei Minuten (60. und 62.), die von Makowski und Bür erfolgreich abgeschlossen wurden, entschieden die Partie. „Damit
hatte niemand gerechnet, dass wir weiter kommen – aber wir freuen uns über dieses Erfolgserlebnis“, so Specht.
Tore 0:1 Benjamin Fink (21.), 1:1 Maximilian Tyroller (48.), 1:2 Kevin Makowski (60.), 1:3 Coskun Bür (62.) – Zuschauer 90
● TSV Mühlhausen – SV Thierhaupten 3:1 Zum „Pokalschreck“scheint sich der TSV Mühlhausen zu entwickeln. Mit dem SV Thierhaupten warf der A-Klassist nun schon den dritten höherklassigen Gegner aus dem Wettbewerb. Allerdings trat der Mühlhauser Spielertrainer Philipp Pistauer auch ein bisschen auf die Euphoriebremse. „Zum einen muss man sagen, dass Thierhaupten nur mit einer gemischten Mannschaft angetreten ist, zum anderen war es kein gutes Spiel – nicht zu
vergleichen mit dem Auftritt in der Runde zuvor gegen den TSV Aindling“, so der Trainer. Trotzdem überwogen am Ende die positiven Eindrücke, schließlich hat man die vierte Runde auf Kreisebene erreicht. „So weit ist der Verein noch nie gekommen und das freut uns natürlich“, erklärte Pistauer. Der hofft nun auf ein attraktives Los, zumal man als niedrigklassigster Verein in jedem Fall ein Heimspiel zugelost bekommen wird. „Es wäre schön, wenn wir vielleicht Dasing, Pöttmes oder den TSV Friedberg zugelost bekämen, dann hätten wir bestimmt auch wieder einige Zuschauer“, sagte Pistauer.
Tore 1:0 Pico Pörner (17.), 1:1 Elias Stockinger (42./Eigentor), 2:1 Dominik Erber (43.), 3:1 Florian Haug (90.) – Zuschauer 150