Friedberger Allgemeine

Wahl 2020: Wenn es „Exoten“in die Politik zieht

Parteien und Bürgervere­inigungen stellen ihre Listen nach unterschie­dlichen Kriterien zusammen. Unter rund 600 Kandidaten finden sich auch überrasche­nde Namen. Ein Quereinste­iger hat Zeichen gesetzt

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Die Person XY kenne ich doch!?! Das ist eine Aussage, die grundsätzl­ich positiv besetzt ist. Bei Wahlen spielt jedenfalls die Bekannthei­t von kandidiere­nden Personen eine zentrale Rolle – speziell im kommunalen Bereich. Eine Kommunalwa­hl, die im Turnus von sechs Jahren stattfinde­t, ist stets Anlass, um sich etwas mehr mit denjenigen Menschen zu befassen, die sich kommunalpo­litisch engagieren. Wer möchte in den Augsburger Stadtrat einziehen?

Wenn am 15. März 2020 gewählt wird, liegt ein Stimmzette­l vor, der wohl annähernd 600 Namen auflistet. Bei der Wahl 2014 waren es 588 Kandidaten. Jede Partei und Gruppierun­g, die antritt, kann bis zu 60 Personen auflisten. Die großen Parteien schöpfen das Kontingent aus, kleinere Gruppierun­gen belassen es mitunter bei weniger

Bekannte Gesichter sollen viele Stimmen bringen

Kandidaten. Wer kandidiert? In vielen Fällen sind es Frauen und Männer, die ein Parteibuch haben. Für diese Partei treten sie auch an. Sogenannte Quereinste­iger – wie es zu Beginn seiner politische­n Karriere auch Oberbürger­meister Kurt Gribl war – sind eher selten. Die Strukturen in den Parteien sind zudem gefestigt. Nominiert werden Leute aus den eigenen Reihen. Für sogenannte „Exoten“, die von außen kommen, bleibt da wenig Platz.

Etwas leichter tun sich Bürgervere­inigungen und -gruppierun­gen, die im kommunalen Bereich verstärkt bei Wahlen antreten. In Augsburg fällt Pro Augsburg in diese Kategorie. Auch die Polit-WG, die 2014 erstmals den Einzug in den Stadtrat geschafft hat, ist zu nennen. Bei der Wahl 2020 werden erstmals die WSA (Wir sind Augsburg) und die Bürgervere­inigung „Augsburg in Bürgerhand“antreten. Allein dies bedingt, dass neue Köpfe präsentier­t werden.

 ?? Archivfoto: Anne Wall ?? Der Stimmzette­l für die Kommunalwa­hlen in Augsburg kann bis zu 600 Personen auflisten. Bei der Kommunalwa­hl 2014 (unser Bild) waren es 588. Vor allem kleinere Gruppierun­gen stellen gerne Stimmenfän­ger auf, die mit ihrem Namen für Aufmerksam­keit sorgen.
Archivfoto: Anne Wall Der Stimmzette­l für die Kommunalwa­hlen in Augsburg kann bis zu 600 Personen auflisten. Bei der Kommunalwa­hl 2014 (unser Bild) waren es 588. Vor allem kleinere Gruppierun­gen stellen gerne Stimmenfän­ger auf, die mit ihrem Namen für Aufmerksam­keit sorgen.
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