Wahl 2020: Wenn es „Exoten“in die Politik zieht
Parteien und Bürgervereinigungen stellen ihre Listen nach unterschiedlichen Kriterien zusammen. Unter rund 600 Kandidaten finden sich auch überraschende Namen. Ein Quereinsteiger hat Zeichen gesetzt
Die Person XY kenne ich doch!?! Das ist eine Aussage, die grundsätzlich positiv besetzt ist. Bei Wahlen spielt jedenfalls die Bekanntheit von kandidierenden Personen eine zentrale Rolle – speziell im kommunalen Bereich. Eine Kommunalwahl, die im Turnus von sechs Jahren stattfindet, ist stets Anlass, um sich etwas mehr mit denjenigen Menschen zu befassen, die sich kommunalpolitisch engagieren. Wer möchte in den Augsburger Stadtrat einziehen?
Wenn am 15. März 2020 gewählt wird, liegt ein Stimmzettel vor, der wohl annähernd 600 Namen auflistet. Bei der Wahl 2014 waren es 588 Kandidaten. Jede Partei und Gruppierung, die antritt, kann bis zu 60 Personen auflisten. Die großen Parteien schöpfen das Kontingent aus, kleinere Gruppierungen belassen es mitunter bei weniger
Bekannte Gesichter sollen viele Stimmen bringen
Kandidaten. Wer kandidiert? In vielen Fällen sind es Frauen und Männer, die ein Parteibuch haben. Für diese Partei treten sie auch an. Sogenannte Quereinsteiger – wie es zu Beginn seiner politischen Karriere auch Oberbürgermeister Kurt Gribl war – sind eher selten. Die Strukturen in den Parteien sind zudem gefestigt. Nominiert werden Leute aus den eigenen Reihen. Für sogenannte „Exoten“, die von außen kommen, bleibt da wenig Platz.
Etwas leichter tun sich Bürgervereinigungen und -gruppierungen, die im kommunalen Bereich verstärkt bei Wahlen antreten. In Augsburg fällt Pro Augsburg in diese Kategorie. Auch die Polit-WG, die 2014 erstmals den Einzug in den Stadtrat geschafft hat, ist zu nennen. Bei der Wahl 2020 werden erstmals die WSA (Wir sind Augsburg) und die Bürgervereinigung „Augsburg in Bürgerhand“antreten. Allein dies bedingt, dass neue Köpfe präsentiert werden.