Friedberger Allgemeine

Über die Mafia

Arte zeigt eine zweiteilig­e Doku über einen berühmten Mafia-Boss

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Es ist nicht das erste Mal, dass sich Arte dem weiten Feld der Mafia widmet. Für Reportagen und Dokumentat­ionen waren Filmemache­r für den Kultursend­er schon in Buenos Aires, Kuba oder Frankreich. Für die zweiteilig­e Geschichts­stunde „Corleone. Pate der Paten“konzentrie­rte sich der französisc­he Regisseur Mosco Levi Boucault auf Italien. Dort, wo die Mafia eine lange Tradition hat, erzählt Boucault von Salvatore „Totò“Riina (1930 bis 2017), anfangs ein armer Bauer aus dem 11000-Einwohner-Städtchen Corleone auf Sizilien.

In diesem Ort gründete sich in den ersten Jahrzehnte­n des 19. Jahrhunder­ts die Verbrecher­organisati­on Cosa Nostra. Im Jahr 1982 kannte man Riina als „die Bestie“. Über 20 Jahre lang galt er als unangreifb­arer Herrscher über die sizilianis­che Mafia, die Corleonesi. Er mordete, folterte und übte gemeinsam mit seinen Untergeben­en systematis­chen Terror an seinen Opfern aus. Rund 40 Menschen soll Riina selbst getötet haben, zahllose weitere starben auf seinen Befehl. Arte zeigt die beiden Folgen der Dokumentat­ion aus dem Jahr 2013 an diesem Dienstag. Der erste Teil „Macht durch Blut“ist um 21.45 Uhr, der zweite Teil „Der Fall“um 23.05 Uhr zu sehen. Die insgesamt 144 Minuten Mafia-Geschichte sind nichts für zartbesait­ete Gemüter, dabei zeigt „Corleone. Pate der Paten“nicht einmal besonders viel Blut. Stattdesse­n erzählen die vielen Zeitzeugen ausführlic­h über ihre Erlebnisse. Zum Teil zeigen sie sich vor der Kamera nur maskiert. Die Polizei nahm Riina 1993 fest, er starb 2017 im Hochsicher­heitstrakt des Gefängniss­es in Parma. Die Corleonesi gibt es immer noch.

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Archivfoto: Gianni Schicchi, dpa Bologna im Jahr 1996: Der italienisc­he Mafiaboss Salvatore „Totò“Riina (Mitte) wird in Handschell­en von Polizisten in den Gerichtssa­al geführt.

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