Der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab
Wer sich seinen Traum vom eigenen Laden verwirklichen will, muss genau rechnen: Bis die Miete und das Gehalt etwaiger Angestellter verdient ist, ist oft schon die Hälfte des Monats vorbei. Große Flächen können sich darum fast nur noch Ketten leisten. So erklärt sich auch, warum das Angebot in deutschen Innenstädten inzwischen nahezu uniform ist.
Der Reiz für Menschen, die nach dem individuellen Einkaufserlebnis suchen, liegt in Augsburg auch in der Altstadt mit ihren kleinen, oft inhabergeführten Geschäften. Die Krux ist nur: Wer als Besucher kommt, muss den Weg dorthin erst finden. Und: Von bummelnden Passanten alleine kann auch ein kleines Geschäft nicht leben. Was zählt ist, dass auch eingekauft wird. Dazu sind viele Passanten immer seltener bereit, weil es die Ware irgendwo im Internet vielleicht noch günstiger geben könnte.
Der Augsburger Altstadtverein bemüht sich seit Jahren, die Attraktivität der Altstadt nicht nur zu erhöhen, sondern auch dafür zu werben. Mit Lichternächten und anderen Aktionen gelingt dies gut. Doch auch damit allein ist es nicht getan. Ein Problem sind für viele Ladeninhaber die Mietpreise. Angefeuert vom Immobilienboom setzt mancher Hausbesitzer die Preise auch für kleine Läden oft hoch an. Manche lassen die Geschäfte sogar lieber leer stehen, als sie unter Wert abzugeben. Hier wäre ein Umdenken wünschenswert, denn Leerstände wirken sich negativ auf das komplette Umfeld aus.
Am Ende tragen viele Faktoren dazu bei, ob ein Geschäft erfolgreich ist oder nicht. Den größten Einfluss haben freilich die Inhaber und Betreiber selbst. Das beginnt bei einem seriösen Businessplan und der Wahl eines (gut frequentierten) Standorts. Der Augsburger Hunoldsgraben zählt sicherlich nicht dazu. Darüber muss sich jeder Mieter von Anfang an im Klaren sein.