Friedberger Allgemeine

Zahl der Arbeitslos­en steigt leicht an

Im August suchen in Bayern etwa 219 000 Menschen eine Arbeit. Das ist zwar mehr als im Vormonat, dennoch entstehen in vielen Branchen weiterhin mehr Stellen – nur nicht überall

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Nürnberg Die Arbeitslos­igkeit in Bayern ist im August saisonbedi­ngt gestiegen. Derzeit sind knapp 219 200 Menschen im Freistaat ohne Job – 16628 beziehungs­weise 8,2 Prozent mehr als im Juli und 0,9 Prozent mehr als im August 2018. Das teilt die Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit mit. Die Arbeitslos­enquote beträgt aktuell 2,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Quote unveränder­t.

Auch wenn in diesem Jahr im August etwas mehr Menschen arbeitslos wurden als in den Vorjahren, sei das jahreszeit­lich üblich, sagte Regionaldi­rektionsch­ef Ralf Holtzwart. Denn nach dem Ende des Ausbildung­sjahres und des Sommerseme­sters meldeten sich viele junge Menschen arbeitslos. So betrage der Anstieg bei den 15- bis unter 25-Jährigen 32,1 Prozent.

Es sei davon auszugehen, dass die Arbeitslos­igkeit in den kommenden drei Monaten saisonbere­inigt weiter steigen werde, sagte Holtzwart. So sei das Arbeitsmar­ktbaromete­r auf 101,2 Punkte gefallen. Die Bremsspure­n auf dem Jobmarkt zeigten sich auch daran, dass weniger offene Stellen bei den Arbeitsage­nturen gemeldet werden. Derzeit sind es 129 800 Jobs und damit 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

seit Jahresbegi­nn in der Dienstleis­tungsbranc­he (plus 2,6 Prozent) und in der öffentlich­en Verwaltung (plus 7,3 Prozent) mehr Stellen als im gleichen Zeitraum 2018 gemeldet wurden, gehen die Meldungen neuer Stellen vor allem in der Metall- und Elektroind­ustrie mit minus 17,8 Prozent stark zurungspfl­ichtig rück. Auch in der Zeitarbeit (minus 11,3 Prozent) und dem Handel (minus 13,2 Prozent) gibt es weniger neue Jobangebot­e.

Die Beschäftig­ung insgesamt wächst nach Hochrechnu­ngen in Bayern dennoch geringfügi­g. Im Juni waren im Freistaat rund 5,7 Millionen Menschen sozialvers­icheWähren­d

Arbeitslos­e in Deutschlan­d im August 2019 beschäftig­t. Das ist im Vergleich zum Mai ein kleines Plus von 300 Menschen. Im Vergleich zum Juni 2018 ergibt sich ein Zuwachs um 101800 Arbeitnehm­ern oder 1,8 Prozent. Den größten Beschäftig­ungsaufbau gibt es bei Bürofachkr­äften, Software-Entwickler­n, in der Informatio­ns- und Kommunikat­ionsbranch­e sowie im Baugewerbe.

Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lobte die gute Binnenkonj­unktur, die für einen robusten Arbeitsmar­kt im Freistaat sorgen werde. „Nach wie vor ist der Fachkräfte­bedarf groß, es fehlen rund 290 000 Arbeitskrä­fte.“

Die Vereinigun­g der bayerische­n Wirtschaft (vbw) bewertete die Lage am bayerische­n Arbeitsmar­kt als gut. Die Anspannung am Arbeitsmar­kt sei aber größer, als man derzeit an vielen Statistike­n ablesen könne. In vielen Unternehme­n würden derzeit Arbeitszei­tkonten abgebaut, die Zeitarbeit zurückgefa­hren und vermehrt Kurzarbeit angezeigt.

Deutschlan­dweit sind derzeit etwa 2,32 Millionen Menschen auf Jobsuche. Auch hier ist die Zahl im Vergleich zum Juli leicht angestiege­n. Dennoch sind im Vergleich zum August 2018 31000 Menschen weniger ohne Job.

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