Giftige Blaualgen: Behörden beraten über Maßnahmen
Tote Hunde Der Mandichosee in Merching bleibt gesperrt. Wann über das weitere Vorgehen entschieden werden soll
Merching Am Ufer des Mandichosees in Merching flattern weiter die rot-weiß gestreiften Absperrbänder. Die Lechstaustufe 23 bleibt auch dieses Wochenende gesperrt. Baden, Wassersport und Angeln sind bis auf Weiteres verboten. Zudem hat das Landratsamt das Betreten des Anschwemmbereichs am Ufer untersagt.
Drei Hunde sind an der Lechstaustufe 23 gestorben. Ursache ist das Gift der Blaualge Tychonema, die die Behörden vor Herausforderungen stellt. Teresa Wörle, Sprecherin am Landratsamt AichachFriedberg, erklärt, dass die Ermittlungen über die Ausdehnung und Verteilung der Blaualgen weiterlaufen. Zurzeit werden Proben, die Taucher auf einer Tiefe von zwei bis drei Metern entnommen haben, in einem Berliner Speziallabor untersucht. In München hatten Experten aber bereits festgestellt, dass auch sie die giftige Blaualgenart enthalten.
Laut Wörle wird am Landratsamt erwartet, dass Anfang kommender Woche alle nötigen Erkenntnisse vorliegen. Dann wollen sich Vertreter des Sicherheits-, Gesundheits-, und Veterinäramtes zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. Dabei wird entschieden, ob der Mandichosee gesperrt bleibt. Auch über andere Maßnahmen im Hinblick auf die Blaualgen wird beraten. Mitte August herrschte Alarmstimmung an der Lechstaustufe 23. An einem Mittwochvormittag war ein weiterer Hund am Ufer des Sees gestorben. Der ParsonTerrier-Welpe war erst 13 Wochen alt. Die Besitzerin habe das Tier vom Parkplatz über die Treppe zum Uferbereich getragen und dort an der kurzen Leine gehalten, berichtete damals ihr Lebensgefährte. Im einen Moment sei der Welpe noch quietschfidel gewesen, dann habe er Zuckungen bekommen und sei gestorben. Zu diesem Zeitpunkt war er der dritte tote Hund innerhalb von zwei Wochen.
Die Wasserqualität sei in Ordnung, hieß es von den Behörden nach den ersten Todesfällen. Zeitweise wurde gerätselt, ob ein Unbekannter Giftköder am Mandichosee auslegt. Dann entdeckten die Behörden aber nach und nach Tychonema an Wasserpflanzen, an angeschwemmtem Treibholz und in Form von sogenannten Patches – rötlichen Bakterienansammlungen – im Flachwasser und am Ufer. Per Allgemeinverfügung wurde ein Aufenthaltsverbot am Mandichosee erlassen. Parallel dazu wurden alle sechs EU-Badegewässer im Landkreis während der Badesaison im Vier-Wochen-Turnus auf Blaualgen getestet. Dazu gehören neben der Lechstaustufe 23 der Radersdorfer Baggersee in Kühbach, der Mandlachsee in Pöttmes, der Badesee Lechfeld in Aindling, der Friedberger See und der Weitmannsee in Kissing.
Laut dem Landratsamt waren bisher alle Ergebnisse stets im Normbereich und durchgehend „bakteriologisch einwandfrei“. Am Weitmannsee wie am Auensee seien zudem zusätzliche Proben von Wasserpflanzen und Treibholz genommen worden. Auch hier waren die Ergebnisse nach Angaben des Landratsamtes im Normbereich.