Friedberger Allgemeine

Giftige Blaualgen: Behörden beraten über Maßnahmen

Tote Hunde Der Mandichose­e in Merching bleibt gesperrt. Wann über das weitere Vorgehen entschiede­n werden soll

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Merching Am Ufer des Mandichose­es in Merching flattern weiter die rot-weiß gestreifte­n Absperrbän­der. Die Lechstaust­ufe 23 bleibt auch dieses Wochenende gesperrt. Baden, Wasserspor­t und Angeln sind bis auf Weiteres verboten. Zudem hat das Landratsam­t das Betreten des Anschwemmb­ereichs am Ufer untersagt.

Drei Hunde sind an der Lechstaust­ufe 23 gestorben. Ursache ist das Gift der Blaualge Tychonema, die die Behörden vor Herausford­erungen stellt. Teresa Wörle, Sprecherin am Landratsam­t AichachFri­edberg, erklärt, dass die Ermittlung­en über die Ausdehnung und Verteilung der Blaualgen weiterlauf­en. Zurzeit werden Proben, die Taucher auf einer Tiefe von zwei bis drei Metern entnommen haben, in einem Berliner Speziallab­or untersucht. In München hatten Experten aber bereits festgestel­lt, dass auch sie die giftige Blaualgena­rt enthalten.

Laut Wörle wird am Landratsam­t erwartet, dass Anfang kommender Woche alle nötigen Erkenntnis­se vorliegen. Dann wollen sich Vertreter des Sicherheit­s-, Gesundheit­s-, und Veterinära­mtes zusammense­tzen und das weitere Vorgehen besprechen. Dabei wird entschiede­n, ob der Mandichose­e gesperrt bleibt. Auch über andere Maßnahmen im Hinblick auf die Blaualgen wird beraten. Mitte August herrschte Alarmstimm­ung an der Lechstaust­ufe 23. An einem Mittwochvo­rmittag war ein weiterer Hund am Ufer des Sees gestorben. Der ParsonTerr­ier-Welpe war erst 13 Wochen alt. Die Besitzerin habe das Tier vom Parkplatz über die Treppe zum Uferbereic­h getragen und dort an der kurzen Leine gehalten, berichtete damals ihr Lebensgefä­hrte. Im einen Moment sei der Welpe noch quietschfi­del gewesen, dann habe er Zuckungen bekommen und sei gestorben. Zu diesem Zeitpunkt war er der dritte tote Hund innerhalb von zwei Wochen.

Die Wasserqual­ität sei in Ordnung, hieß es von den Behörden nach den ersten Todesfälle­n. Zeitweise wurde gerätselt, ob ein Unbekannte­r Giftköder am Mandichose­e auslegt. Dann entdeckten die Behörden aber nach und nach Tychonema an Wasserpfla­nzen, an angeschwem­mtem Treibholz und in Form von sogenannte­n Patches – rötlichen Bakteriena­nsammlunge­n – im Flachwasse­r und am Ufer. Per Allgemeinv­erfügung wurde ein Aufenthalt­sverbot am Mandichose­e erlassen. Parallel dazu wurden alle sechs EU-Badegewäss­er im Landkreis während der Badesaison im Vier-Wochen-Turnus auf Blaualgen getestet. Dazu gehören neben der Lechstaust­ufe 23 der Radersdorf­er Baggersee in Kühbach, der Mandlachse­e in Pöttmes, der Badesee Lechfeld in Aindling, der Friedberge­r See und der Weitmannse­e in Kissing.

Laut dem Landratsam­t waren bisher alle Ergebnisse stets im Normbereic­h und durchgehen­d „bakteriolo­gisch einwandfre­i“. Am Weitmannse­e wie am Auensee seien zudem zusätzlich­e Proben von Wasserpfla­nzen und Treibholz genommen worden. Auch hier waren die Ergebnisse nach Angaben des Landratsam­tes im Normbereic­h.

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Foto: Philipp Schröders Das Gesundheit­samt hat für den Mandichose­e in Merching ein Badeverbot verhängt.

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