Vom Durchfaller zum Helden der Bundesliga
Vor knapp 15 Monaten spielte Marius Bülter noch in der Regionalliga West. 20 Tore erzielte der Linksaußen für den SV Rödingshausen. Dass er am Samstag nun Union Berlin mit zwei Treffern den ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte sicherte, war da nicht abzusehen.
Schließlich hatte Maik Walpurgis ihn als Trainer des VfL Osnabrück einst nach einem Probetraining durchfallen lassen. Darum fuhr der 1,88 Meter große gebürtige Ibbenbürener, die Bergbaustadt liegt am Nordwest-Ende des Teutoburger Waldes, immer zweigleisig und schloss nebenher sein Maschinenbaustudium ab.
Durch seine Treffer in Rödingshausen wurde aber der 1. FC Magdeburg auf den damals 24-Jährigen aufmerksam. Dort erzielte er in 32 Zweitliga-Spielen vier Treffer. Magdeburg wurde zum Durchlauferhitzer für Bülter, wie die Berliner Zeitung vor wenigen Tagen schrieb. Von dem Zweitliga-Absteiger warb der 1. FC Union ihn ab. Erstklassigkeit statt 3. Liga, Bülter sagte: „Ich wollte eigentlich nur so viele Spiele wie möglich machen in der Zweiten Liga. Jetzt spiele ich auf einmal sogar in der Bundesliga.“Trainer Urs Fischer gab Bülter zuletzt den Vorzug vor Akaki Gogia und Joshua Mees.
Am Samstag nach seinem Doppelpack gab sich Matchwinner Marius Bülter, der vor 15 Monaten noch Viertligafußballer war, pathetisch: „Dieser Sieg toppt natürlich alles. Damit habe ich im Leben nicht gerechnet. Das ist der schönste Moment meiner Karriere.“(dpa, AZ)