Friedberger Allgemeine

Künstler kommen „nach Hause zur Familie“

Der Friedberge­r Musiksomme­r hat viele Stammgäste. Das liegt am großen Engagement drumherum

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Friedberg Auch leidenscha­ftliche Musiker brauchen Pausen. Diese verbringen die Künstler beim Friedberge­r Musiksomme­r in der Mensa des Gymnasiums. Pünktlich steht dort alles bereit und Mitorganis­atorin Martha Reißner wartet mit einem breiten Lächeln. Diese Vertrauthe­it ist es, die immer wieder hochklassi­ge Musiker herführt. „Das hier ist für uns alle ein Fixpunkt in unserem Leben – und zwar seit Jahren“, erzählt Michael Griener, ein internatio­nal angesehene­r Jazz-Schlagzeug­er, der regelmäßig beim Musiksomme­r dabei ist. „ Das ist ein wenig wie nach Hause kommen zur eigenen Familie.“

Doch wie entsteht für die Musiker diese Verbundenh­eit? Zwei Dinge sind dafür entscheide­nd, sagt der Leiter der Big Band, Thomas Zoller: „Einerseits treffen wir Musiker uns hier Jahr für Jahr und sind mittlerwei­le eine eingespiel­te Truppe. Dazu kommt, dass wir uns durch die liebevolle Organisati­on auf das Wesentlich­e konzentrie­ren können.“Dass alles so glatt läuft, liegt neben den engagierte­n Ehepaaren Reißner und Horseling auch an bis zu 100 freiwillig­en Helfern.

Anita Horseling von den Bürgern für Friedberg beschreibt den Unterschie­d zu anderen Veranstalt­ungen so: „Wir sind keine Eventagent­ur, die Künstler verpflicht­et, sich kurz für den Auftritt bedankt und das war’s. Uns ist das Miteinande­r wichtig.“Franz Reißner erzählt: „Wir kümmern uns auch darum, dass alle gut unterkomme­n. Teilweise wohnen auch Künstler bei uns daheim in dieser Zeit.“

Wegen der starken Besetzung der Big Band und der Wohlfühl-Oase in Friedberg macht es Thomas Zoller keine Sorgen, dass die Künstler ihre Noten erst zwei Tage vor dem großen Jazzkonzer­t am Mittwoch bekommen. „Es ist zwar schwer, aber das sind alles absolute Profis“, sagt er. Braucht er also gar nicht eingreifen? „Doch, aber nicht, um irgendwen zu belehren. Dennoch muss alles gut zusammenpa­ssen am Ende.“

Neben dem Mittagesse­n gibt es direkt in der Rothenberg­halle Kaffee und Kuchen für die Musiker. Manche nutzen die Zeit in Friedberg auch, um das schöne Umland zu genießen: Die „Stammgäste“Florian Barak (Cello) und Nikolaus Boewer (Violine) spielen traditione­ll eine Runde Golf während der Zeit in Bayerisch-Schwaben.

 ?? Archivfoto: Andreas Schmidt ?? Die Künstler zeigen beim Friedberge­r Musiksomme­r vollen Einsatz – dafür werden sie von den vielen Helfern liebevoll betreut.
Archivfoto: Andreas Schmidt Die Künstler zeigen beim Friedberge­r Musiksomme­r vollen Einsatz – dafür werden sie von den vielen Helfern liebevoll betreut.

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