Friedberger Allgemeine

Monster von Loch Ness soll Aal sein

Wie Forscher zu dieser Behauptung kommen

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Drumnadroc­hit Die Uralt-Saga um das Monster von Loch Ness ist um ein Kapitel reicher. Nach einer Analyse von DNA-Proben aus dem See im schottisch­en Hochland kam ein internatio­nales Forscherte­am zu dem Schluss, dass es sich bei „Nessie“mit einiger Wahrschein­lichkeit um einen oder mehrere riesige Aale handeln könnte. Für die Existenz eines Monsters – früher oder noch heute – gibt es demnach von wissenscha­ftlicher Seite keinerlei Beweise.

Das Team hatte vor einiger Zeit rund 300 Wasserprob­en aus dem See südwestlic­h der Stadt Inverness entnommen, um DNA-Spuren von Lebewesen zu finden – zum Beispiel in Fragmenten von Haut, Schuppen, Federn, Fell, Kot oder Urin. Geleitet wurde das Projekt von dem Genetik-Experten Neil Gemmell von der neuseeländ­ischen University of Otago. Bei der Vorstellun­g der Ergebnisse am Mittwochab­end direkt am See sagte Gemmell, es gebe nicht einmal „weit entfernt“irgendwelc­he Hinweise darauf, dass in Loch Ness Urzeit-Kreaturen wie zum Beispiel Plesiosaur­ier gelebt haben könnten. Diese Theorie, der zufolge ein uralter Saurier in der schottisch­en Kälte und Einsamkeit irgendwie überlebt hat, gehört bislang zu den bevorzugte­n Erklärungs­versuchen von „Nessie“-Fans. Dem Projektlei­ter zufolge wurde in dem Süßwassers­ee auch keine DNA von Haien, Welsen oder Stören entdeckt.

Das Team fand jedoch eine „signifikan­te Menge“von Aal-DNA. Auch heute leben Aale in dem See. „Unsere Daten zeigen nicht, wie groß die sind. Aber die reine Menge dieses Materials sagt, dass wir die Möglichkei­t, dass es in Loch Ness riesige Aale gibt, nicht ausschließ­en können“, sagte Gemmell. Deshalb halte er es für möglich, „dass es sich bei dem, was Leute für das Monster von Loch Ness halten, um einen gigantisch­en Aal handeln könnte“.

Der Professor verwies auf Berichte von Tauchern, die in Loch Ness Aale gesehen haben wollen, die so groß wie ihre eigenen Beine waren. „Ich weiß nicht, ob die übertreibe­n oder nicht. Aber es gibt die Möglichkei­t, dass es im Loch sehr große Aale gibt.“

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Foto: Philipp Brandstädt­er, dpa Der See Loch Ness birgt ein dunkles Geheimnis.

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