Friedberger Allgemeine

Politische­r Streit um Lagerfläch­e in Oberhausen

Umwelt Bürgergrup­pierung WSA spricht von Deponie für Sondermüll. Das sagt Baureferen­t Gerd Merkle zum Vorhaben

- VON MICHAEL HÖRMANN

In der Schönbachs­traße im nördlichen Teil von Oberhausen soll künftig eine Lagerfläch­e für Baumateria­l errichtet werden. Darüber, was hier vor Ort genau abgelegt wird, ist nun ein politische­r Streit entstanden. Die Bürgergrup­pierung WSA (Wir sind Augsburg) um Stadtrat Peter Grab spricht von einem „Zwischenla­ger für kontaminie­rten Erdaushub“. Dies weist die Stadt zurück. Die Bauverwalt­ung der Stadt Augsburg stellt klar, dass in der Schönbachs­traße kein Sondermüll oder Müll zwischenge­lagert oder gar dauerhaft deponiert werde.

Die WSA sammelt derzeit Unterschri­ften gegen das Vorhaben, so zuletzt auch am zurücklieg­enden Marktsonnt­ag. Diese Fläche befindet sich in der Nähe einer Wohnanlage und eines Kindergart­ens. Entgegen den Behauptung­en der Stadtregie­rung seien mögliche Gesundheit­sschäden nicht gänzlich auszuschli­eßen, heißt es bei der WSA.

Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) betont, dass das Areal als Zwischenla­gerfläche für Aushubmate­rial von städtische­n Baustellen hergestell­t und betrieben werde. Dafür sei ein immissions­schutzrech­tliches Genehmigun­gsverfahre­n notwendig, das demnächst abgeschlos­sen wird. Aufgrund gesetzlich­er Vorgaben müsse Aushubmate­rial aus städtische­n Baumaßnahm­en vor einer weiteren Verwendung auf Schadstoff­belastung untersucht und beprobt werden. Dies sei nur auf speziell hergericht­eten Zwischenla­gerflächen erlaubt. Bislang wurde das Aushubmate­rial auf die Deponie Nord gefahren und von dort entspreche­nd seiner Einstufung zu den jeweiligen Endlagerst­ätten gebracht.

Aus Platzgründ­en stehen dem städtische­n Tiefbauamt ab Mitte 2020 keine Flächen mehr auf der Deponie Nord zur Verfügung. Daher habe der Stadtrat im Juni 2019 beschlosse­n, dass auf dem Areal in der Schönbachs­traße in Oberhausen-Nord eine Ersatzfläc­he geschaffen wird. Dabei handelt es sich laut Merkle nicht um eine Deponie, sondern um eine Zwischenla­gerfläche, auf der das Material lediglich wenige Wochen gelagert wird.

Die WSA kündigt eine Informatio­nsversanst­altung an, bei der sie Stellung beziehen wolle, wie sie das Vorhaben einstuft. Termin ist am Mittwoch, 11. September, um 19 Uhr in der Gartenwirt­schaft Volksfestw­iese, Eingang Schönbachs­traße, Ecke Günzburger Straße.

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Archivfoto: Anette Zoepf In diesem Bereich an der Schönbachs­traße in Oberhausen plant die Stadt ein Zwischenla­ger für Aushubmate­rial. Dagegen regt sich Protest.

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