Maß halten, auch in der Kritik
ohne Oberleitung fortzuführen? Was in vielen Großstädten Frankreichs, deren ÖPNV auch durch Straßenbahnen bedient wird, längst selbstverständlich ist, scheint in Deutschland noch nicht angekommen zu sein. In Frankreich fahren die Straßenbahnzüge im Innenstadtbereich seit Jahren oberleitungsfrei und entnehmen erst wieder im Außenbereich der Stadt ihren Strom über die dort vorhandene Oberleitung. Gerade im Hinblick auf das in der Zukunft geplante „Haunstetten Südwest“wäre dies sicher eine städtebauliche Option.
Bei der nun von den Stadtwerken geplanten Anschaffung zusätzlicher Straßenbahnwagen sollte überlegt werden, ob die technische Ausstattung dieser Neufahrzeuge für eine entsprechende Stromabnahme Schiene/Oberleitung ausgestatten sein sollten.
Und die Umrüstung der sich aktuell im Einsatz befindenden Straßenbahnzüge könnte sukzessive in den nächsten Jahren erfolgen – mit dem Nebeneffekt, dass zum Beispiel unsere schöne Maxstraße sich in einem völlig neuen Erscheinungsbild präsentieren könnte, zur Freude nicht nur der Bürger dieser Stadt, sondern auch der vielen fremden Besucher.
Anton Fallenbacher, Augsburg Zum Artikel: „Essen wir auf dem Plärrer den Regenwald?“vom 31. August: Gerne würde ich Herrn Wegner auf dem Plärrer bei einer Schweinshaxe erklären, dass ich die Sorge um den Regenwald teile, dass ich mir um die Umwelt in allen Erdteilen Sorgen mache, um die Austrocknung des Tschadsees, oder um die Kinder, die in den Kobaltminen arbeiten müssen – um nur einen kleinen Teil all der Probleme zu nennen, derer ich mir bewusst bin, auch wenn ich diese Einstellung nicht öffentlich hinausposaune.
Darf man sich nicht zu besonderen Anlässen eine Gans oder einen Sonntagsbraten, ein halbes Hähnchen auf dem Plärrer ohne Reue gönnen, ohne gleich als Bösewicht am Pranger stehen zu müssen? Maß halten, Herr Wegner. Nicht nur beim Essen. Auch in der Kritik. Wie ein Plärrerbesucher an den anderen Tagen der Woche lebt, davon haben Sie keine Kenntnis. Meine Sorge gilt nicht nur der Abholzung der Regenwälder weltweit, sondern auch der Tatsache, dass Eiferer aus unseren Volksfesten, aus unserer uralten bayerischen Feierkultur Kleinholz machen wollen. Rita Stadler, Augsburg