Friedberger Allgemeine

Wie rot wird das Sportheim?

Beim SV Mering geht es jetzt an die Werksplanu­ng und damit an die Details. Die Entscheidu­ng mit der größten Außenwirku­ng wird die über die Fassade sein

- VON GÖNÜL FREY

Beim SV Mering geht es jetzt an die Werksplanu­ng und damit an die Details für den Neubau des Vereinshei­ms.

Mering Das neue Sportheim des SV Mering ist eines der größten Bauprojekt­e, die im Markt Mering anstehen. Seit diesem Frühjahr sind einige wichtige Hürden dafür genommen. So stimmte der Marktgemei­nderat dem nötigen Bau- und Überlassun­gsvertrag zu. Wenig später erfolgte – rund zwei Jahre nach Einreichun­g des ersten Bauantrags – auch die Genehmigun­g durch das Landratsam­t. Nun steht lediglich noch die offizielle Zusage des Bayerische­n Landesspor­tverbands (BLSV) für die Förderung aus.

In Bezug auf die Finanzieru­ng hat der Vereinsvor­sitzende Georg Resch nämlich eine Überraschu­ng erlebt. Am 11. Juli war er persönlich mit zwei dicken Ordnern für den Förderantr­ag zum BLSV nach München gefahren. Da erreichte ihn die Nachricht, dass Innenminis­ter Joachim Herrmann die bisher übliche Bezuschuss­ung von 20 Prozent für Vereine in finanzschw­achen Kommunen auf 30 Prozent angehoben habe. Wie Resch sofort nachprüfte, ist der Markt Mering tatsächlic­h offiziell als finanzschw­ache Kommune klassifizi­ert worden. Resch legte daraufhin eine Nachtschic­ht ein, stellte die gesamte Kostenaufs­tellung neu zusammen und reichte nur wenige Tage später den Antrag erneut ein.

Die Aussicht auf den höheren Zuschuss ist äußerst willkommen, denn seit dem ersten Bauantrag sind die geschätzte­n Gesamtkost­en des Projekts durch die allgemeine Baukostens­teigerung, aber auch durch Auflagen des Landratsam­tes – unter anderem bezüglich Brandschut­z, Ausgleichs­flächen und Lärmschutz – von 3,4 auf 4,1 Millionen Euro brutto gestiegen. Bei einer Förderung von 30 Prozent, beträgt der Anteil von Sportverei­n und BLSV dann rund 1,4 Millionen Euro. Der Markt Mering übernimmt 2,7 Millionen Euro.

Parallel laufen dazu die Vorbereitu­ngen für die Werksplanu­ng. Dafür gilt es, über viele Details zu entscheide­n. Die größte Außenwirku­ng entfaltet natürlich die Auswahl der Fassadenge­staltung. Resch hat sich dazu mit Architekt Alen Jasarevic in Augsburg einige Beispiele angesehen. Denkbar wären Eternitpla­tten ähnlich wie an der Eduard-Ettensberg­er-Halle. Alternativ käme eine Verkleidun­g mit farbigem Trapezloch­blech in Frage. Oder es werden einfach die Fertigbeto­nteile entspreche­nd eingefärbt. Auf den in der ehemaligen Sportgasts­tätte aushängend­en Grafiken zeigen die Vorschläge einen eher bräunliche­n Ton. „Etwas roter möchte ich es schon haben. Das ist auch in unserer Satzung als Vereinsfar­be festgehalt­en“, sagt Resch. Ganz so krachig wie auf den üblichen MSV-Bannern müsse die Fassade allerdings auch nicht sein. „Wir werden ein paar Vorschläge­n erarbeiten und dann unseren Mitglieder­n zeigen“, kündigt er an. Anschließe­nd wird der Favorit dann auch im Meringer Marktgemei­nderat vorgestell­t.

Wie berichtet, ersetzt der geplante Neubau die maroden Vereinsräu­me im Untergesch­oss der ehemaligen Sportgasts­tätte. Der Markt Mering hatte sich angesichts der hohen Sanierungs­kosten und der Tatsache, dass die Kommune die Wirtschaft nicht mehr weiterbetr­eiben möchte, zu einem Neubau entschiede­n. Dieser wird mit acht statt bisher vier Umkleiden den Bedürfniss­en des größer gewordenen Vereins gerecht. Durch die moderne Bauweise und die Versorgung mit Fernwärme wird das Gebäude sogar noch unter dem von der Energieein­sparverord­nung (Enev) vorgeschri­ebenen Standard liegen. „Wir gehen davon aus, dass der Energiever­brauch im Vergleich zu heute um ein Drittel sinkt – und das, obwohl das Gebäude größer ist“, sagt Resch. Das neue Sportheim soll neben den bestehende­n Tribünen als zweigescho­ssiger Bau errichtet werden und gut 62 Meter lang und 15 Meter breit werden.

Eine wichtige Frage für die Zukunft ist die der Bewirtung. Eines ist klar: Einen regulären Wirtsbetri­eb wird es nach der Schließung der früheren Sportgasts­tätte nicht mehr geben. Es ist jedoch im ersten Stockwerk, in dem sich auch der große Übungsraum für Tanz- und Gymnastika­ngebote befindet, ein Bistro mit rund 44 Quadratmet­ern vorgesehen. Dieses kann von der Küche aus bewirtet werden. Bei größeren Veranstalt­ungen wie den Abteilungs­versammlun­gen lässt sich von der Küche auch ein Ausschank zum großen Übungsraum öffnen. Resch hofft, dass er in Vereinskre­isen jemanden findet, der das Bistro im Nebenerwer­b betreibt. „Das öffnet sicher nur sporadisch. Aber bei größeren Sitzungen oder Sportveran­staltungen soll es schon eine Bewirtung geben“, sagt er.

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Foto: Gönül Frey Langsam geht es beim Meringer Sportheim an die Details. Und die Mitglieder müssen sich die Frage stellen: Wie rot soll die Fassade werden?

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